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Errichtung einer Biogasanlage in Lübs Befürchtungen und Bedenken bestehen fort

31.01.2011, 04:39

Von Daniela Apel

Lübs/Gehrden. Die WI norus Agrar AG will auf ihrem Betriebsgelände am südlichen Ortsrand von Lübs eine Biogasanlage errichten. Das Vorhaben stößt bei einigen Anwohnern auf Ablehnung. Zu ihnen gehört Andreas Schunke. Er wandte sich jetzt an den Ortschaftsrat mit einem Schreiben, das Ortsbürgermeister Burkhard Rehse auf der jüngsten Ratssitzung vorlas.

Andreas Schunke äußerte darin verschiedene Bedenken, zum Beispiel bezüglich der Sorgfaltspflicht des Unternehmens. So wies er darauf hin, dass es als Anlieger keinen Winterdienst geleistet habe. Auch führte er an, dass ein Teil der Ernte nicht eingefahren werden konnte. Wie soll die Biogasanlage da mit ausreichend Material bestückt werden, fragte er. Seine Befürchtung war, dass eben doch nicht nur auf Feldfrüchte wie Mais, Hirse und Roggen zurückgegriffen wird, sondern womöglich auch auf andere Stoffe wie Hühnerkot. Mit der Hoffnung auf Unterstützung vom Ortschaftsrat schloss er sein Schreiben.

Burkhard Rehse erinnerte, dass der Kreis Jerichower Land als Genehmigungsbehörde entscheidet, ob die Biogasanlage errichtet wird. Dort liegt der Antrag des Unternehmens seit September vor. "Wenn ich Informationen kriege, leite ich sie weiter", versprach er. Rehse hob hervor, dass die Firma bislang sehr offen mit dem Thema umgegangen ist. Nach der Projektvorstellung im Juni stand Projektentwickler Roman Motzko auf der Ortschaftsratssitzung im November erneut Rede und Antwort. Alle Sorgen um mögliche Geruchs- oder Lärmbelästigungen konnte er allerdings damals nicht aus dem Weg räumen.

Bei der geplanten Biogas- anlage handelt es sich um eine Anlage mit einer Leistung von 0,5 Megawatt. Übers Jahr muss sie mit rund 9000 Tonnen Material gefüttert werden. Das sind täglich um die 25 Tonnen, die vom nordöstlich von Lübs gelegenen Silo zur Anlage gefahren werden müssen. Der produzierte Strom soll ins öffentliche Netz eingespeist werden. Was genau mit der erzeugten Wärme passiert, ist noch offen. Neben dem Beheizen des firmeneigenen Bürokomplexes könnte der Geflügelbetrieb in Gehrden ein Abnehmer sein. Auch zur Lübser Kita könnte eine Wärmeleitung gelegt werden.