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16. Töpfermarkt im besonderen Ambiente des Schlossensembles Leitzkau Besucheransturm trifft auf fast familiäre Gemeinschaft

Von Helmut Rohm 13.09.2010, 04:23

"Wir kommen seit Jahren nach Leitzkau zum Töpfermarkt, manchmal auch an beiden Tagen", erzählen die beiden Schwestern Frauke Paasche und Wenke Marschalk aus Magdeburg. Ihre Männer haben sie zu Hause gelassen. Da könne man sich einfach besser in Ruhe die vielen schönen Sachen anschauen – "und natürlich auch kaufen", lachen die beiden. Die 32 ausstellenden beim 16. Leitzkauer Töpfermarkt am Wochenende hat das sicher gefreut.

Leitzkau. Die beiden Magdeburgerinnen waren am Sonnaben gleich zu Beginn um 10 Uhr in das Leitzkauer Schloss-ensemble gekommen, mit vielen anderen. "Solchen Ansturm hatten wir eigentlich so früh, zum Teil schon gegen halb zehn, noch gar nicht erwartet", freut sich dennoch Christel Abraham vom veranstaltenden Förderkreis Kultur und Denkmalpflege. "Meine Kollegen waren gerade so mit dem Aufbau ihrer Stände fertig", fügt Töpfermeister Detlef Leps, Mitorganisator des zweitägigen Marktes, an.

Volker Bohn, Töpfermeister aus dem thüringischen Sundhausen, ist von Anfang an dabei, ausgenommen zwei einjährige Unterbrechungen. Einst von Detlef Leps auf einem Markt angesprochen, war er in das ihm damals unbekannte Leitzkau gereist. Das reizende Ambiente gefalle den Ausstellern ebenso wie den Besuchern. "Und unter uns Ausstellern hat sich inzwischen eine vertrauensvolle, fast schon familiäre Gemeinschaft entwickelt", stellt der 55-jährige Töpfermeister fest, der seit 1981 selbstständig ist.

Zum ersten Mal sind Christoph und Melanie Bader dabei, seit 2002 selbständig aus Loosen in Mecklenburg. Sie stellen salzglasiertes Steinzeug aus, das in einem holzbefeuerten Ofen bei 1300 Grad Celsius gebrannt wird. "Andere haben uns erzählt, dass hier immer eine tolle Stimmung herrscht und das abgeschlossene historische Areal für eine besondere Atmosphäre sorgt. Das hat sich bestätigt. Wir würden gern wiederkommen", sagen sie.

Auf dem Platz war ein ständiges Gewusel. Erst mal gucken, was so alles im Angebot ist. "Man müsste mehr Geld und zu Hause auch mehr Platz haben", so nicht wenige Zuschauermeinungen, beeindruckt von der Vielfalt und Schönheit der präsentierten Waren. Andere gingen gezielt zu "ihrem Stand", um bereits Gekauftes und Gesammeltes um eine weiteres Stück zu ergänzen.

Von Beginn an war auch die Versorgung stabil und vielseitig, ob an den drei Ständen in der Betreuung von Förderkreismitgliedern oder von privaten Anbietern der Region.

Am Waffelstand des Förderkreises reihten sich viele geduldig in die Schlange ein, um eine duftende, frischgebackene Waffel oder eine Schmalzstulle mit Gurke zu erstehen. Petra Rohrer, die seit 16 Jahren, also solange es diesen Markt gibt, am Waffeleisen agiert, und ihr Team mit Karin Ölze, Ellen Schulz und Helga Götze hatten durchweg "Betrieb."

Der Kuchenstand wurde dieses Mal am Sonnabend von den Leitzkauer Chören, am Sonntag vom Sportverein TuS Leitzkau gestaltet, denen der Erlös auch zugute kommt.

Regelmäßige Führungen, Chorgesang, Puppentheater für die Kleinen, verschiedene Ausstellungen, mittelalterliche Hofmusik und alte Handwerkstechniken gehörten zum vielseitigen Gesamtprogramm, für das die Leitzkauer Organisatoren in diesem Jahr auch mit dem Wetter Glück hatten.

29 Keramiker fertigten ein Exponat zum diesjährigen Thema "Licht" an. Neben dem Publikums- gab es hier erstmals in diesem Jahr auch einen Töpferpreis (die Volksstimme berichtet noch).