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Zehntklässler der Ganztagsschule absolvieren ihr letztes Praktikum vor dem Abschluss Ciervistis kleckern nicht, sondern klotzen

Von Marie-Therese Metzker 13.10.2012, 01:14

In einem letzten Schülerpraktikum widmeten sich die Zehntklässer der Ciervisti-Ganztagsschule in dieser Woche ihrer Berufswahl. Einige davon erhielten Besuch von der Volksstimme.

Zerbst l Die Hauptaufgabe eines Praktikums besteht darin, dass Schüler ihren Traumberuf finden und sich so besser auf das spätere Leben einstellen können. Ich, Marie-Therese Metzker, tauchte in das Geschehen der Volksstimme ein und erfuhr, was alles so hinter den Kulissen steckt.

Mein Praktikum war sehr vielfältig und wurde nie langweilig. Aber nicht nur ich habe viel erlebt, auch meine Mitschüler und Mitschülerinnen. In meiner Zeit bei der Volksstimme habe ich sie an ihren Arbeitsplätzen im Praktikum besucht und befragt.

Den ersten Einblick gab mir Otto Besener. Er ist in dieser Zeit bei der City-Reinigung Zerbst tätig gewesen. Der 15-Jährige suchte sich diese Stelle aus, um andere Optionen für sein späteres Berufsleben zu finden. Dort durfte Otto Wäsche waschen, bügeln und zusammen legen. "Ich würde keine Ausbildung zum Textilreiniger machen", verriet Otto.

Seine Chefin war trotz seiner Entscheidung zufrieden mit ihm. Sie selber findet es gut, dass die Schulen ihren Schülern solche Möglichkeiten geben.

Im Ford-Autohaus Schmidt haben sich gleich zwei Schüler eingefunden: Jonas Specht (16) und Sebastian Lercher (16). Beide haben den großen Traum, einmal als Kfz-Mechatroniker arbeiten zu dürfen. Die zwei haben in ihrem Praktikum nicht nur gezeigt bekommen wie man Räder wechselt, sondern auch wie man pflichtbewusst und zuverlässig arbeitet.

Genau diese beiden Eigenschaften sind ihrem Chef Armin Schmidt sehr wichtig. "Viele denken, dass das Praktische in diesem Beruf das Wichtigste ist, aber das stimmt so nicht, denn die Theorie ist die Grundvorraussetzung für diesen Job." Er selber findet es sehr gut, dass die Schulen Praktika einplanen, aber nur solange die Schüler eigenständig ihren Praktikumsplatz aussuchen dürfen.

"Ich bin mir schon sehr sicher, dass ich beruflich in den medizinischen Bereich gehen will", sagt Carolin Glang. Am liebsten würde sie OP-Schwester werden. Aber bevor Carolin das werden kann, muss sie eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvieren. Aus diesem Grund war sie in der Praktikumswoche in der Praxis von Kinderarzt Dr. Andreas Köhler.

Während der vorherigen Praktika war sie bereits im Krankenhaus, aber sie wollte auch einen Einblick in eine kleine Praxis erhalten. Die 15-Jährige ist begeistert von den Erklärungen des Arztes und kann sie sehr gut nachvollziehen. Dr. Köhler ist sehr angetan von Carolins Einstellung und ihrer Wissenslust.

Jessica Kilz (15) verbrachte ihr Praktikum bei dem AWG-Mode Center. Sie hat sich das Praktikum ausgesucht, da sie sehr gern mit Menschen zusammenarbeitet und ihr Teamarbeit sehr wichtig ist. Die Arbeit hat ihr gezeigt, dass das ein Beruf für sie wäre. "Wenn man schon einmal in einen Beruf reingeschnuppert hat, startet man nicht ganz unerfahren in die Berufswahl", erzählte Yvette Melle, die Jessica in der Woche betreut hat.

Aber auch im Benjamin Blümchen-Kindergarten war eine Ciervisti-Schülerin zu finden: Jasmin Dörder (17). Ihr ist es wichtig, später "zusammen mit Menschen zu arbeiten". Aber mit Kindern zu arbeiten, wäre der Hauptgewinn für sie. Kita-Leiterin Heike Schrödter ist sehr zufrieden mit Jasmin. "Sie kann nicht nur super mit Kindern umgehen, sondern sie ist auch sehr freundlich zu den Eltern."

Im E-Center waren Franziska Starcke (16) und Charlotte Meyer (15) im Einsatz. Die beiden haben sich aus unterschiedlichen Gründen für das Praktikum entschieden. Franziska hat einerseits den Wunsch, Verkäuferin zu werden und Charlotte will andererseits neue Optionen ausprobieren.

"Man muss sich echt anstrengen, der Versuchung zu widerstehen, wenn man jeden Tag Tausende von leckeren Sachen um sich sieht", erzählt Charlotte. Für Franziska steht fest, dass sie sehr gern in den Beruf einsteigen würde. Charlotte hingegen würde eher eine andere Richtung einschlagen. Trotzdem war es für sie interessant, diesen Einblick zu bekommen. "Ich bin durch das Praktikum richtig pingelig geworden", sagt Franziska.