Kunst und Kultur Forschung zu Hofkapellmeister: Fasch-Preis der Stadt Zerbst/Anhalt geht 2025 nach Belgien
Die Stadt Zerbst würdigt Paul Dombrecht für seine Forschungen rund im den Hofkapellmeister Johann Friedrich Fasch.

Zerbst - Der Fasch-Preis 2025 geht an den Oboisten und Dirigenten Paul Dombrecht aus Belgien. „Nicht nur mit dem Eröffnungskonzert der Fasch-Festtage 2005 drückte Paul Dombrecht seine Begeisterung für den Zerbster Hofkapellmeister Johann Friedrich Fasch aus, immer wieder stellt er ihn in den Mittelpunkt historisch gut informierter Aufführungspraxis", würdigte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) am Donnerstagabend (19. Juni) anlässlich der Eröffnung der diesjährigen Zerbster Barockmusikfesttage den diesjährigen Preisträger.
Pionier auf dem Gebiet der historisch informierten Aufführungspraxis Alter Musik
Dombrecht, geboren 1948 im belgischen Oostende, ist Oboist und Dirigent der historischen Aufführungspraxis. Dombrecht, 2014 mit dem Georg-Philipp-Telemann-Preis der Stadt Magdeburg ausgezeichnet, ist sowohl ein Virtuose auf der Barockoboe als auch auf der modernen Oboe. Er ist im gesamten Repertoire für sein Instrument zu Hause, vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum 20. Jahrhundert.

Claus Fischer, Musikjournalist und selbst Fasch-Preisträger 2021, betonte in seiner Laudatio: „Paul Dombrecht ist das, was man einen Pionier auf dem Gebiet der historisch informierten Aufführungspraxis Alter Musik nennt. Durch seine intensiven Forschungen hat er enormes geleistet. Er hat unzählige historische Quellen, sowohl Noten als auch Texte ausgewertet und erforscht, um die originale barocke Spieltechnik der Oboe wiederzubeleben. Ihm kam es insbesondere darauf an, die theoretischen Erkenntnisse auf das praktische Musizieren zu übertragen.“
Paul Dombrecht trägt sich ins Ehrenbuch der Stadt Zerbst/Anhalt ein
Ohne das Fundament historischer Quellen könne das nicht funktionieren, „ohne ordentliches Fundament kein ordentliches musikalisches Gebäude. Lieber Paul Dombrecht, Sie sind einer meiner Helden von CD und aus dem Radio und da hat mein Herz schon etwas geklopft, als ich Sie 2014 aus Anlass der Verleihung des Telemann-Preises kurz interviewen durfte. Ich denke, Johann Friedrich Fasch hätte Sie sofort mit Begeisterung in seine Hofkapelle hier in Zerbst aufgenommen. Und er hätte Sie garantiert zum ,Anführer einer exzellenten Oboisten-Bande’ nach preußischem Vorbild gemacht. Wie gut Sie seine Musik verstanden haben, dass haben bei unzähligen Konzerten demonstriert“, würdigte der Musikjournalist den diesjährigen Preisträger.
Als ganz besonderen Teil der Ehrung und sichtlich gerührt hat sich Paul Dombrecht abschließend im Beisein des Bürgermeisters Andreas Dittmann und des Stadtratsvorsitzenden, Helmut Seidler (FFZ), ins Ehrenbuch der Stadt Zerbst eingetragen.