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Freie Kapazitäten Lösung für knappe Hort-Plätze

Freie Plätze im Hort der Bartholomäi Grundschule scheinen eine vorläufige Lösung für das Problem mit den knappen Hortplätzen in Zerbst zu sein.

Von Arlette Krickau 24.10.2017, 06:00

Zerbst l Die Horte in Zerbst sind teilweise schon übervoll. Drei Standorte laufen mit Sondergenehmigung, weil sie ihre eigentliche Kapazität überschreiten. Nun kündigt sich vielleicht eine Lösung an. Der Hort der Grundschule St. Bartholomäi hat noch einige Plätze frei. Mit einer zugelassenen Kapazität von 80 Plätzen, sind derzeit nur 68 besetzt.

„Das Jugendamt ist auf uns zu gekommen und hat gefragt, ob es denkbar wäre, dass wir auch Kinder von anderen Grundschulen aufnehmen“, sagt Dietrich Landmann, Leiter des Diakonischen Werkes. Der erste Reflex war natürlich: „Ja. Wir sind willens, externe Kinder bei uns aufzunehmen“, sagt er. Vorrangig ginge es wohl um Grundschüler der Grundschule „An der Stadtmauer“. Der Hort „An der Stadtmauer“, der in der Schule untergebracht ist, als auch der Hort „Zerbster Strolche“, der in unmittelbaren Nähe der Schule ist, sind mehr als belegt. Beide laufen mit Sondergenehmigung.

Eine konkrete Anfrage für ein Kind ist bereits beim Hort Bartholomäi eingegangen. Dass es weitere Interessenten geben könnte, hat das Jugendamt mitgeteilt, sagt Landmann. Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail. „Es muss geklärt werden, wie beispielsweise die Kinder nach der Schule zu uns kommen“, sagt Dietrich. Ein begleiteter Gang bis zum Hort wäre denkbar, der Weg ist überschaubar, wäre aber mit einem erhöhten Personalaufwand verbunden. Dieser muss mit dem Jugendamt geklärt werden. Diese Entfernung würde aber womöglich auch nur eine Nachmittagsbetreuung ermöglichen, jedoch keine in der Früh vor dem Unterricht.

Außerdem stellen unterschiedliche freie Tage, Projektwochen oder Klassenfahrten ein ungeklärte Situation dar. „Flexible Ferientage können von den Schulen individuell gelegt werden, hat die Grundschule Bartholomäi deshalb zu, ist eigentlich auch keine Öffnung des Hortes geplant“, erklärt Landmann. Ähnlich ist es bei Klassenfahrten, denn in der Grundschule Bartholomäi fahren alle Klassen zeitgleich.

Außerdem würde die Betreuung, die eng mit der Schule abgestimmt ist, für externe Kinder nicht ganz aufgehen. „Wir haben den Anspruch einer Ganztagsschule und -betreuung. Dazu gehört, dass wir uns so mit der Schule abgestimmt haben, dass wir zum Beispiel eine gezielte Hausaufgabenbetreuung machen. So dass die Eltern sich zu Hause nicht noch einmal hinsetzen müssen. Außerdem gibt es die Regelung, dass mittwochs und freitags keine Hausaufgaben aufgegeben werden, so dass bei uns an diesen Tagen auch keine Hausaufgabenbetreuung eingeplant ist“, erklärt Landmann.

Aber es werden nicht nur Probleme gesehen. Vorrangig will Landmann an einer Lösung arbeiten. „Unsere geltenden Betreuungsverträge müssen jetzt für externe Kinder angepasst werden“, sagt er. Das erste externe Kind soll bereits im November dazukommen. „Dann werden wir es für dieses Schuljahr probieren und schauen wie es läuft“, sagt er optimistisch. Schließlich „wolle man sich der Problematik in der Stadt stellen“. Eine Verschlechterung der Betreuung würde dadurch nicht zu befürchten sein.

Ein Muss wäre es für das Diakonische Werk als Träger des Hortes nicht, den Hort zu öffnen. Zwar ist er nicht ausgelastet, aber der Hort „könnte auch kleiner betrieben werden“, darauf könne man sich einstellen, sagt Landmann.