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Haushalt Stadt will vielfältig investieren

Viele Projekte könnten 2021 in der Einheitsgemeinde Zerbst realisiert werden. Etwa 7,5 Millionen Euro sind für Investitionen veranschlagt.

Von Daniela Apel 30.12.2020, 00:01

Zerbst l Ganze 486 Seiten umfasst der Haushaltsentwurf der Einheitsgemeinde Zerbst für 2021. „In scheinbar nicht enden wollenden Zahlenkolonnen treffen Wunsch und Wirklichkeit aufeinander“, so formulierte es Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), als der Entwurf kürzlich im Stadtrat vorgestellt wurde.

Nicht alles kann sofort umgesetzt werden. Dennoch ist die Liste der geplanten Vorhaben wieder recht umfangreich. Knapp 7,5 Millionen Euro sind für verschiedenste Projekte veranschlagt. Die finanzielle Grundlage für diese Summe bildet die Investitionspauschale vom Land Sachsen-Anhalt in Höhe von gut 1,77 Millionen Euro, die mittels Fördermitteln mehr als vervierfacht werden kann.

Die Gelder verteilen sich über die gesamte Einheitsgemeinde, wobei nicht zwingend in jeder Ortschaft ein Vorhaben realisiert wird. „Wir lassen uns auch weiterhin von den Notwendigkeiten der Einzelmaßnahme leiten“, betonte der Rathauschef. Vielmehr soll in der Kernstadt genauso investiert werden wie im Zerbster Land oder im Vorfläming und das in äußerst vielfältige Projekt, wie die einmal herausgegriffene Auswahl verdeutlichen soll.

Während der Dobritzer Flachbau für 200.000 Euro umfassend saniert und barrierefrei umgebaut werden soll, sind weitere 90.000 Euro für die Schule in Walternienburg vorgesehen, deren Kellergeschoss trockenzulegen ist, um die Gebäudesubstanz zu sichern. Zugleich sind Fußböden und Innentüren zu erneuern. Beide Maßnahmen werden über die Schulbauförderung bezuschusst. 30.000 Euro an Eigenmitteln sollen hingegen in die Steutzer Bildungseinrichtung fließen. Konkret in den Schulhof. Dort soll ein weiteres, multifunktionales Außenspielgerät aufgestellt werden, wie Nico Ruhmer, Amtsleiter für Zentrale Dienste, auf Volksstimme-Nachfrage informierte.

Auch an einzelnen Bürgerhäusern sind Maßnahmen geplant. In Grimme ist beispielsweise der Einbau einer neuen Heizungsanlage beabsichtigt – 25.000 Euro beträgt der Ansatz hierfür, wobei der Ortschaftsrat befürchtet, dass das Geld nicht ausreicht. 12.800 Euro sind indes für die Neugestaltung und Instandsetzung der Fassade des Bürgerhauses in Zernitz veranschlagt – die Umsetzung der Maßnahme ist jedoch an die Bewilligung von Fördermitteln geknüpft. Wie Nico Ruhmer erläuterte, wurde ein entsprechender Antrag im Rahmen der „Richtlinie des Landkreises Anhalt-Bitterfeld über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Kultur im ländlichen Raum“ eingereicht. Auf 8900 Euro wird gehofft. Durch den Ortschaftsrat sei bereits eine Projektskizze erarbeitet worden, die eine künstlerische Fassadengestaltung in Form eines Landschaftsbildes mit den drei Ortsteilen beinhaltet, so der Amtsleiter.

Im Zuge des Brandschutzes ist unter anderem eine Tiefbaumaßnahme angedacht, für die sich 50.000 Euro im Haushaltsentwurf finden. „Es ist geplant, in der Ortschaft Nedlitz einen weiteren Tiefbrunnen als Löscheinrichtung zu errichten“, erläuterte Heike Krüger, Leiterin des Bau- und Liegenschaftsamtes, gegenüber der Volksstimme. Die Finanzierung soll aus der Stadtkasse erfolgen – ohne Zuschüsse.

Unter der Position Straßenbeleuchtung ist ein Investitionsvorhaben für Steutz aufgelistet. 47.000 Euro sind kalkuliert, um in der Straße des Aufbaus zwischen der Ortslage und dem Flachswerk Lampen zu setzen. 19 Laternen sollen die Strecke künftig während der Dunkelheit erhellen. Dazu sind Masten zu setzen und rund 1000 Meter Kabel zu verlegen, wie Heike Krüger informierte. „Die Maßnahme dient der Schulwegsicherung“, erklärte die Amtsleiterin.

Der Dorfteich in Flötz soll saniert werden. Der Umfang der Maßnahme ist bislang unklar, wie Manuela Plickat, Mitarbeiterin im Sachbereich Grünflächen, auf Nachfrage mitteilte. Deshalb sind 2021 erst einmal nur 2500 Euro für den Teich veranschlagt. Um festzulegen, was konkret an dem Gewässer gemacht werden soll, soll ein Ingenieurbüro beauftragt werden. Basierend auf dem Ergebnis der Untersuchungen sind das weitere Vorgehen abzustimmen und die Mittel einzustellen – für eine Entschlammung beispielsweise oder auch für die Herrichtung der Böschung.

Der Heidetorfriedhof der Stadt Zerbst ist ebenfalls Bestandteil des Finanzplans. Im Entwurf für das kommende Jahr sollen hier 10.000 Euro investiert werden und zwar in die Erweiterung der Urnengemeinschaftsanlage „Baumpartnergräber“. Grund ist die sehr große Nachfrage. Freie Grabstätten sind in der bestehenden Anlage derzeit nicht mehr vorhanden, weshalb ein neues kreisförmiges Pflanzbeet um einen Baum herum angelegt werden soll, in dem die Urnen beigesetzt werden können.

Zu den Vorhaben im Bereich der denkmalgeschützten Objekte gehört die Befestigung und Gestaltung des Parkplatzbereiches beziehungsweise der Zuwegung zur Lindauer Burg. Mehrere Varianten sind bereits erarbeitet, mit denen sich zunächst der Ortschaftsrat auseinandersetzen soll. Kalkuliert sind für das Projekt 140.200 Euro. Die Realisierung ist allerdings abhängig von fließenden Fördermitteln. Im Zuge der regionalen ländlichen Entwicklung wird auf einen Zuschuss von 97.500 Euro gesetzt, wie Nico Ruhmer darlegte.

Unter die Rubrik „Öffentliches Grün“ fällt die Platzgestaltung in Schora. 17.400 Euro stehen dafür zur Verfügung. Mit dem Geld soll die Grünfläche gegenüber dem Spielplatz umgestaltet werden. Wie Manuela Plickat ausführte, ist vorgesehen, auf einer gepflasterten Fläche zwei Sitzraufen aufzustellen und auf der verbleibenden Rasenfläche zwei Linden zu pflanzen. Damit werden die Vorstellungen des Ortschaftsrates aufgegriffen.

In Angriff genommen werden können alle Investitionen jedoch erst, wenn die Genehmigung des Haushaltsplanes durch die Kommunalaufsicht vorliegt. Vorab muss der Stadtrat den Etat verabschieden. Der Beschluss könnte auf der Sitzung Ende Januar erfolgen. Derzeit laufen noch die Anhörungen in den Ortschaften.