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Heimatfotorätsel Imposante Villa sofort erkannt

Ungewöhnlich viele Leser haben in dieser Woche am Heimatfotorätsel teilgenommen. Und alle Teilnehmer konnten das Foto richtig einordnen.

Von Thomas Kirchner 19.10.2019, 06:00

Zerbst l „Bei dem Foto handelt es sich um die heutige Jeversche Straße, aufgenommen vom Bahnübergang in Richtung Stadtzentrum“, schreibt Karl-Heinz Gause aus Zerbst und liegt natürlich völlig richtig. Rechts mündet die heutige Karl-Marx-Straße ein. „Das Gebäude mit dem Turm ist die Karl-Marx-Straße 1.

In dem Haus dahinter, in der Jeversche Straße, befand sich in den 1970er und 1980er Jahren eine Apotheke. Heute hat dort ein Zahnarzt seine Praxis“, kann sich Karl-Heinz Gause erinnern und ergänzt: „Ich habe 1958 ein ähnliches Foto gemacht, das ich beifüge. Von 1955-1968 habe ich in der Karl-Marx-Straße 9a (VEAB) gearbeitet. Vor dem Haus links befindet sich heute ein Autohaus, damals unsere Gemüseabteilung und Betriebsküche, später Werkstatt des VEB Geologische Bohrung.“

Die Karl-Marx-Straße, früher Leopoldstraße, führt rechts von der Bahnhofstraße geradewegs zum Zerbster Bahnhof. Da der Bahnhof weit ab vom Zentrum der Stadt lag, wurde für den Personentransport am 1. November 1891 die Zerbster Pferdebahn eröffnet. Die Strecke führte vom Markt über die Alte Brücke und natürlich auch durch die Bahnhofstraße. Die Pferdebahn brauchte für die etwas mehr als zwei Kilometer lange Strecke vom Markt bis zum Bahnhof etwa 20 Minuten.

Am 28. August 1928, nach fast 37 Jahren Betrieb, fuhr der letzte Wagen der Pferdebahn durch Zerbst. Man entschied sich für zwei weniger kostenintensive Kraftomnibusse der Kommanditgesellschaft Böhlmann. Kein einziger Wagen blieb für die Nachwelt erhalten.

„Markant und imposant zugleich ist natürlich die Villa-Sandkuhl auf der Ecke rechts“, sagt Andreas Indenbirken am Telefon. Auch er erinnert sich noch gut an die Apotheke einige Häuser weiter. „Hinten auf dem Hof war immer Sammelplatz für die jungen Männer, die damals zur Nationalen Volksarmee einrücken mussten, bevor sie dann mit der Deutschen Reichsbahn in die Kasernen befördert wurden“, schildert Indenbirken. Auch er habe damals dort einfinden müssen.

Lothar Platte aus Schora macht noch einmal auch auf die Leopoldstraße aufmerksam, die mit ihren vielen Villen ein ganz besonderes Schmuckstück gewesen ist. Auch an die Eisdiele Erben in der heutigen Jeverschen Straße können sich die meisten Anrufer, wie auch Lothar Platte, noch gut erinnern.

Den richtigen Riecher beim Rätsel in dieser Woche hatten auch der Wohnbereich II des Willy Wegener Heims, Harals Neupert, Ursula Hackemesser, Helga Reinald, Detlef Teßmann, Fritz Rekow, Isolde Wallendorf, Helmut Lehmann, Heinz Stamann und Renate Kramp. Der Volksstimme Kaffee-Pot geht in dieser Woche an Renate Kramp.