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Jubiläum Diakonie bietet Hilfe im Alltag

Seit 25 Jahren gibt es die Diakonie in Zerbst. Zwei der Dienste sind die psychosoziale Betreuung und das ambulant betreute Wohnen.

Von Petra Waschescio 23.07.2017, 23:01

Zerbst l Worüber die meisten gar nicht nachdenken, ist für Menschen mit seelischen Problemen oder geistigen Beeinträchtigungen oft ein Kraftakt, der nicht selten misslingt: den Alltag zu bewältigen.

Seit 1992 können diese Menschen Hilfe in der psychosozialen Betreuung der Diakonie finden. Seit 2014 ist Juliane Dammann die Ansprrechpartnerin dort. Oft seien es Sozialschwache, Obdachlose, Menschen in persönlichen Lebenskrisen und Erwachsene, die mit dem Lesen und Bearbeiten ihrer Briefpost überfordert sind, die in ihre Sprechstunde kommen. Meist sind es Männer, und die meisten kommen immer wieder. Neben der Beratung und Hilfe bei Ämterangelegenheiten kann die Diakonie auch Zuschüsse für nötige Anschaffungen wie Möbel oder Heizöl vermitteln. Dafür werden unterschiedliche Stiftungen angesprochen.

Seit 2005 gibt es außerdem das ambulant betreute Wohnen. Dieses Angebot richtet sich an Menschen mit geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung. Die meisten Hilfesuchenden seien Menschen mit Depressionen, sagt Juliane Dammann.

Anders als bei der psychosozialen Betreuung, bei der die Klienten signalisieren müssen, dass sie Hilfe brauchen, ist das ambulant betreute Wohnen eine aufsuchende Hilfe. Juliane Dammann besucht ihre Klienten einmal in der Woche und unterstützt sie, damit sie lernen, Alltag und Haushalt zu bewältigen. „Das Ziel ist, die Heimunterbringung zu vermeiden und ein möglichst selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnumfeld möglich zu machen“, so Dammann.

Menschen, die diese Hilfe brauchen, seien oft nicht in der Lage, den Alltag zu gestalten. Ihnen versucht Juliane Dammann ein Struktur zu vermitteln, angefangen vom Plan, wie oft geputzt werden muss, bis hin zu dem Thema, Termine einhalten und Pflichten erfüllen. Für diese Form der Hilfe können Klienten einen Antrag beim Sozialamt stellen.

Juliane Dammann weist darauf hin, dass die psychosoziale Betreuung und das ambulant betreute Wohnen nicht mit der gesetzlichen Betreuung verwechselt werden dürften.