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Imkerei Bienengesundheit steht im Vordergrund

Mit mehr als 60 Teilnehmern stieß der Imkertag der Imker aus Zerbst und Umgebung auf eine gute Resonanz. Höhepunkt war ein Fachvortrag.

Von Petra Wiese 01.09.2017, 10:00

Jütrichau l Zum 22. Mal insgesamt und zum dritten Mal in der Raststätte Jütrichau fand der Imkertag am vergangenen Sonnabend statt. Bienenfreunde, Züchter und solche, die es werden wollen, kamen aus dem Zerbster Umkreis, dem Wörlitzer Winkel, aus Raguhn, Dessau, Roßlau, Schönebeck und Wittenberg. Über die gute Beteiligung freute sich der Vorsitzende des Imkervereins Zerbst und Umgebung, Manfred Werner.

In diesem Jahr hatte er Petra Martin vom Landesamt für Verbraucherschutz als Referentin gewinnen können. Sie gab einen Überblick zu aktuellen Bienenkrankheiten. Sie machte Ausführungen zur amerikanischen Faulbrut, zu Varroamilben und dem Kleinen Beutenkäfer. Während die Imker mit ersteren beiden zu kämpfen haben, ist es bei dem Kleinen Beutenkäfer noch die Frage, ob man in Deutschland damit zu tun haben wird. „Er kann sich in ganz Europa entwickeln und überwintern“, so die Referentin.

Auch wie bei den Bienenkrankheiten vorzugehen ist, wurde den Zuhörern erläutert. „Wir sind vorwiegend Hobbyimker und wollen, dass unsere Bienen gesund bleiben“, konstatierte Manfred Werner. In diesem Sinne ist auch der Imkertag von Bedeutung. Hier werden die Imker informiert über neueste Erkenntnisse, hier wird Wissen vermittelt und aufgefrischt. Nicht zu vergessen der Erfahrungsaustausch untereinander.

Dass bei den Vereinsmitgliedern die Völkerverluste unter dem Durchschnitt liegen, komme schließlich nicht von ungefähr, so der Vereinsvorsitzende. „Nur durch jahrelange Schulungen sind wir auf dem Stand, dass wir das gut im Griff haben“, erklärte er. Derzeit zählt der Verein 48 Mitglieder mit 420 Bienenvölkern. Neue Anfragen an den Verein gibt es.

Nur die Ernte fiel in diesem Jahr auf Grund des wechselhaften Wetters eher schlecht aus. Robinie war ein Totalausfall, sagte Werner. Beim Raps wurde gut geschleudert, die Sommertracht blieb mittelmäßig.

Im hinteren Bereich des Saales der Jütrichauer Raststätte - die Imker fühlen sich hier sehr gut aufgehoben und versorgt – war eine kleine Ausstellung zu Imkerei anzuschauen. Einige Utensilien Marke Eigenbau fanden ihre Interessenten.

Derweil hatte sich der Eingangsbereich zum Imkerladen verwandelt. Hier war Adelheid Mittelstraß anzutreffen, die Imkermaterialien verkaufte. Wer wollte, konnte sich also Hut mit Schleier, Handschuhe, Stockmeißel, Bienenbesen und Smoker zulegen, um anzufangen zu imkern. So leicht ist das aber doch nicht. Wer imkern will, sollte einen Lehrgang besuchen und sich das nötige Grundwissen aneignen. Dann kommt der Imkerverein ins Spiel, der Jungimkern einen Paten zur Verfügung stellt, der ihn ein Jahr lang durch die Imkerei führt.

Dann könne man über die Anschaffung von Bienenvölkern reden, meinte Adelheid Mittelstraß, die selber in vierter Generation imkert, neun Völker hält und in Strenznaundorf den Imkerladen betreibt.

Der Imkerverein Zerbst und Umgebung kommt an diesem Wochenende schon wieder zusammen. Gemeinsam geht es morgen auf Imkerfahrt nach Berlin.