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Kontaktsperre Zerbster befolgen Corona-Regeln

Der Bürgermeister zieht ein aktuelles Fazit zur Pandemie-Krise. Die Zerbster halten sich soweit an die Kontaktsperre.

Von Daniela Apel 23.04.2020, 01:01

Zerbst l Über einen Monat sind die Mitarbeiter des Zerbster Ordnungsamtes nun schon unterwegs, um gemeinsam mit dem Kreis im gesamten Stadtgebiet die Einhaltung der Corona-Regelungen zu kontrollieren. Auf drei Routen touren sie durch die Einheitsgemeinde, um zu schauen, ob unter anderem die Spielplatzverbote und Kontaktsperren eingehalten werden. „Wir können nicht überall gleichzeitig sein“, gesteht Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), bevor er ein positives Fazit zieht: „Wir können feststellen, dass es keine Probleme gibt.“ Augenscheinlich sei auch kein ausgeprägtes Denunziantentum vorhanden, merkt der Rathauschef an. Dies könne daran liegen, dass schlichtweg kein Grund existiere, jemanden wegen eines Verstoßes anzuzeigen.

Dittmann nutzte für seine Ausführungen zur aktuellen Corona-Lage die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der am Montag als erstes kommunales Gremium seit geraumer Zeit wieder öffentlich tagte – im Rathaussaal mit gebührendem Mindestabstand der Anwesenden zueinander. Die Pandemie-Verordnung erlaubt die Zusammenkunft, so Dittmann, der auf entsprechende Nachfrage von Dirk Tischmeier (AfD) darin noch einmal nachschlägt. Grund für die Entscheidung, die Sitzung durchzuführen und nicht auf die Möglichkeit des schriftlichen Verfahrens zurückzugreifen, ist die Tagesordnung mit mehreren Beschlüssen. Deshalb sei die „reale Anwesenheit sehr hilfreich“, begründete Dittmann auch die für den 29. April anberaumte Sitzung des Stadtrates.

Er dankte allen Einwohnern für ihr offensichtliches Verständnis für die derzeitigen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und dass sie sich an die Festlegungen halten. „Man kann streiten, ob die Maßnahmen bei den niedrigen Fallzahlen gerechtfertigt sind, aber vielleicht sind sie genau der Grund, dass es so wenige Infizierte gibt“, argumentierte Dittmann. Er appellierte weiterhin an die Selbstdisziplin der Bürger, um die Ansteckungsrate so gering zu halten wie bislang. Innerhalb der Einheitsgemeinde Zerbst wurden bis jetzt sieben Personen registriert, die an Covid-19 erkrankt sind.

Erste Lockerungen hat die Landesregierung mit der Öffnung von kleineren Geschäften nun beschlossen, auch wenn dort ab sofort wie in allen Einkaufsläden eine Maskenpflicht gilt. Das Zerbster Rathaus indes bleibt vorerst geschlossen genauso wie Stadtbibliothek oder das Museum. In der Hoffnung, die Dienstleistungen der Verwaltung demnächst langsam wieder hochfahren zu können, laufen derzeit Vorbereitungen zur Aufnahme des Rathausbetriebes. Wie Dittmann berichtet, sollen die bereits im Einwohnermelde- und im Standesamt erfolgreich als Spuckschutz verwendeten durchsichtigen Scheiben auch für weitere Bereiche angeschafft werden.

Der Bürgermeister ging ebenfalls auf die Notbetreuung in Folge der Kita-Schließungen ein, die zunehmend in Anspruch genommen wird. Die Verdreifachung der inzwischen benötigten Plätze innerhalb eines Monats resultiere jedoch aus der Ausweitung der Berufsgruppen, die mittlerweile berechtigt sind, die Notbetreuung zu nutzen. Das bringe durchaus Komplikationen mit sich, schilderte Dittmann. Als Beispiel nannte er die Nedlitzer Kita, wo aktuell 16 Anträge vorliegen. Pro Raum seien allerdings nur fünf Kinder erlaubt, drei Räume gibt es. Hier müsse sich der Träger der Einrichtung nun beim Kreis um eine Ausnahmengenehmigung bemühen.

Nicht zuletzt äußerte Dittmann die vage Hoffnung, dass Veranstaltungen unter 1000 Teilnehmern wie Jugendweihen oder Einschulungen bald wieder erlaubt sind. „Wir werden sehen, welche Entscheidungen die Landesregierung trofft“, so der Rathauschef.