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Landeskirche Mitglieder schwinden zunehmend

Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat auf ihrer Herbsttagung den Haushaltsplan für 2016 beschlossen.

Von Daniela Apel 24.11.2015, 04:45

Dessau/Zerbst (epd) l Der landeskirchliche Haushalt für 2016 umfasst rund 16,5 Millionen Euro. Haupteinnahmequelle sind die Kirchensteuern, die für nächstes Jahr auf 5,5 Millionen Euro geschätzt werden. Daneben erhält die anhaltische Landeskirche Staatsleistungen in Höhe von drei Millionen Euro sowie weitere 4,3 Millionen aus dem Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Erträge aus Pfarrvermögen machen 1,2 Millionen Euro aus.

In der Aussprache zu den Berichten der Kirchenleitung ging es um den sich fortsetzenden Mitgliederrückgang. Allein zwischen Oktober 2014 und Oktober 2015 musste die Landeskirche 443 Austritte verzeichnen, wie Finanz- und Baudezernent Rainer Rausch sagte. Bezogen auf die Gesamtmitgliederzahl sei das die höchste Quote unter den evangelischen Landeskirchen in Ostdeutschland. Dem gegenüber standen im gleichen Zeitrum nur 168 Taufen.

Derzeit sei keine Lösung in Sicht, diesen Trend zu stoppen, sagte der Oberkirchenrat. Bei dem „gravierenden Rückgang“ insgesamt seien vor allem die vielen Sterbefälle „extrem bedauerlich“. Das Verhältnis von Wegzügen und Zuzügen würde sich indes die Waage halten. Betroffen von den Austritten waren alle Generationen, von 18 bis 89 Jahre reichte das Spektrum der Gemeindeglieder, die die Landeskirche verließen.

Darüber hinaus bekräftigte die Synode die beim achten Elbe-Kirchentag im September verabschiedete Elbe-Erklärung. Darin wird unter anderem ein endgültiger Stopp aller Ausbauarbeiten gefordert und vor einer weiteren Vertiefung des Flusses gewarnt. Begrüßt wurde stattdessen ein von Bund und Ländern angestrebtes Elbe-Gesamtkonzept.

Unterdessen informierte der Reformationsbeauftragte der Landeskirche, Andreas Janßen, über die Vorbereitungen zum 500. Reformationsjubiläum 2017 in Anhalt. Geplant sind etwa die Einbeziehung Bernburgs auf dem Europäischen Stationenweg am 18. Mai 2017 und der „Kirchentag auf dem Weg“ in Dessau-Roßlau vom 25. bis 27. Mai 2017. Das Jubiläum sei eine große Herausforderung, die von der Landeskirche nicht allein gestemmt werden könne, sagte Janßen. Dazu brauche es unter anderem Kommunen sowie Ehrenamtliche. Das Programm in Anhalt biete die einmalige Chance, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die die Kirche sonst nicht erreiche.

Oberkirchenrätin Ramona Eva Möbius ging in ihrem Dezernatsbericht auf die Bedeutung der Kirchenmusik ein. Vor allem die kirchenmusikalische Nachwuchsarbeit in Kindergärten, Kinderchören, Gemeinden und Schulen biete Potenzial, das noch nicht optimal genutzt werde. Kirchenmusikalische Arbeit sollte künftig in breiterer Form angeboten werden.

Ein weiteres Thema war die Praxis der Kollektensammlung in den Gemeindegottesdiensten. Ein Synoden-Ausschuss will dazu eine Handreichung erarbeiten.

www.landeskirche-anhalts.de