Überprüfung hat keinerlei Mängel an den Umzäunungen ergeben Löschteiche stellen keine akute Gefahr dar
Zu Jahresbeginn verstarb in Coswig ein Junge, als er in einen Löschwasserteich einbrach. Anfang März ertrank dann in der Börde ein Siebenjähriger in einem ungesicherten Teich. Anlass genug für Zerbster Stadträte, Kontrollen einzufordern und auf Gefahrenquellen hinzuweisen.
Zerbst l Mitte Januar wurde ein Löschwasserteich zur tödlichen Falle für einen Jungen. Als der Zehnjährige seinen Ball von der dünnen Eisfläche angeln wollte, brach er ein und ertrank. Zuvor war er wohl durch ein Loch in der Umzäunung gekrabbelt. Vor wenigen Wochen machte ein weiteres Unglück Schlagzeilen. Ein Siebenjähriger starb, als er einen Freund retten wollte, der in einen ungesicherten Teich gefallen war.
Die beiden tragischen Ereignisse beschäftigten auch die Mitglieder des Zerbster Stadtrates. So wies Detlef Friedrich (CDU) auf der jüngsten Sitzung auf eine potentielle Gefahrenquelle für Kinder hin, auf die ebenfalls schon Leser aufmerksam machten: die frei zugängliche Böschung der Lindauer Nuthe gegenüber der Ankuhnschen Mühle. Er regte an, neben der dort neu errichteten Brücke ein Geländer anzubringen. "Wir werden die Anregung weiterreichen", sagte Bernd Köhler. Der Leiter der Zerbster Bauverwaltung erläuterte, dass hier der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) verantwortlich ist. Immerhin handelt es sich mit der Nuthe um ein Gewässer I. Ordnung.
Anders schaut es hinsichtlich der hiesigen Löschwasserteiche aus, nach denen sich Günter Benke (SPD) gleich nach dem Vorfall in Coswig erkundigte. Ihn interessierte, ob es Kontrollen an den Einfriedungen gab. In Reaktion auf seine Anfrage fand eine Überprüfung der elf Feuerlöschteiche im Gebiet der Einheitsgemeinde statt. Die Ergebnisse wurden dem Stadtrat auf seiner aktuellen Sitzung schriftlich ausgehändigt. Demnach entsprechen die drei Teiche in Zerbst - Grüne Straße, Coswiger Straße und Heidmathen - sowie der 2008 neu errichtete Löschwasserteich in Badetz in "vollem Umfang" den geforderten Normen und "weisen keine Mängel, insbesondere bei der Umzäunung, auf." Auch seien sie ordnungsgemäß verschlossen.
Unterdessen entsprechen die Feuerlöschteiche in Deetz, Buhlendorf, Nedlitz und Reuden betreffs der Wasserentnahme nicht der DIN 14210. "Hier gibt es jedoch einen Bestandsschutz, der auch mit dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld abgestimmt ist", heißt es seitens des städtischen Ordnungsamtes. Die Umzäunungen wiederum seien in Ordnung. "Hier sind lediglich Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen, um den dauerhaften Verschluss zu gewährleisten", wird bezüglich der vorhandenen Tore bzw. Türen ausgeführt. Bis auf die beiden Teiche in Buhlendorf waren alle anderen bei der Prüfung verschlossen. "Da die Ortsfeuerwehren für den Einsatzfall die Schlüssel für diese Teiche besitzen, wurden die entsprechenden Ortswehrleiter nochmals darauf hingeweisen, dass die Löschwasserteiche zu verschließen und dies in regelmäßigen Abständen zu prüfen ist", wird angemerkt.
Derweil wird der alte Feuerlöschteich in Badetz nicht mehr benötigt. Dieser soll demnächst ausgepumpt, die Folie entsorgt und der Rest zurückgebaut und verfüllt werden. Zumal die Umzäunung Mängel aufweist.
Neben den Teichen erfolgt die Löschwasserversorgung über Hydranten, deren Überprüfung Günter Benke Mitte Dezember im Stadtrat forderte. Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) erklärte damals, dass es 2011 die letzte Prüfung durch den zuständigen Trinkwasserversorger - die Heidewasser GmbH - gegeben hat. In der nun ausgereichten Niederschrift wurde dargelegt, dass 2008 die Hydranten in den Ortschaften und 2011 jene der Kernstadt dahingehend überprüft wurden, wieviel Wasser in der Regel gefördert werden kann. So muss für jedes bebaute Grundstück ein Grundschutz von 800 Litern pro Minute und das über mindestens zwei Stunden vorgehalten werden. Vor dem Hintergrund sollen dieses Jahr in Nutha, Nutha-Siedlung, Hohenlepte, Walternienburg, Steutz, Steckby und Nedlitz sowie in Zerbst (Ankuhn, Dobritzer Straße und Biaser Straße) weitere Hydranten überprüft werden, ob sie die notwendige Menge Wasser liefern würden.