1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Über die Elbe zwischen Barby und Ronney: Mehr Unterstützung vom Land gefordert, damit die Fähre fährt

Über die Elbe zwischen Barby und Ronney Mehr Unterstützung vom Land gefordert, damit die Fähre fährt

Eine verlässliche Fährverbindung ist das A und O für Pendler und auch für den Tourismus in Zerbst und Barby. Vom Land wird jetzt mehr Unterstützung für den Fährbetrieb erwartet.

Von Petra Wiese 29.11.2024, 06:00
Die Fährverbindung ist ein bedeutsamer Faktor für die Region diesseits und jenseits der Elbe.
Die Fährverbindung ist ein bedeutsamer Faktor für die Region diesseits und jenseits der Elbe. Fotos:Petra Wiese

Walternienburg - Jörg Hausmann, Ortsbürgermeister in Walternienburg legte die Problematik dar: die Landesstraße L51 wird verbunden durch eine kommunale Fähre. Die Fähre zu betreiben, liegt bei der Stadt Barby, die gleich drei Fähren in ihrem Bereich hat, von denen zwei - Barby und Breitenhagen – landesbedeutend sind.

Für „landesbedeutend“ hält sich das Land allerdings zurück, was den Fährbetrieb angeht. Wie kann das Land die Stadt Barby entlasten?, stellte Jörg Hausmann die Frage. Ihm liegt es am Herzen, dass die Fähre zwischen Barby und Ronney in Betrieb ist, ansonsten wäre Walternienburg Sackgasse. Das wirkt sich auf die Entwicklung der gesamten Region aus. „Die Elbe darf nicht trennen“, so Hausmann. Arbeitspendler und Touristen sind gleichermaßen betroffen, wenn die Fähre nicht fährt. „Wir brauchen einen verlässlichen Fährbetrieb“, forderte Hausmann nicht das erste Mal.

Ein Anfang ist gemacht : Miteinander reden

Dem CDU-Landtagsabgeordneten Dietmar Krause war es zu verdanken, dass Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales, in Walternienburg mit dem Thema Fährverbindung konfrontiert werden konnte. Mit dabei am Tisch der Anhalt-Bitterfelder Landrat Andy Grabner, aus der Zerbster Stadtverwaltung Amtsleiter Christian Neuling, der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Barby Dr. Jörn Weinert udn als gastegeber eben Jörg hausmann, Walternienburgs Ortsbürgermeister.

In Walternienburg kam es zu einem Austausch von Vertretern aus Barby und Zerbst mit dem Staatssekretär Sven Haller.
In Walternienburg kam es zu einem Austausch von Vertretern aus Barby und Zerbst mit dem Staatssekretär Sven Haller.
Petra Wiese

Drei Fährbetreibertreffen brachte Sven Haller ins Spiel. Miteinander zu sprechen, sei immer der Anfang. Verlässlichkeit in der Infrastruktur bezeichnete er als einen entscheidenden Faktor. Rund eine Millionen Euro gibt das Land jedes Jahr für 13 landesbedeutende Fähren aus. In Sachen Unterstützung der kommunalen Betreiber stellte er eine Erhöhung der Zuschüsse insbesondere bei der Landrevision und eine flexiblere Förderung in Aussicht. Damit würde man einen großen Schritt auf die Fährbetreiber zu gehen.

Lesen Sie auch: Einigung über Fährpreise in Barby erzielt

Außerdem wurde mit dem Ministerpräsidenten ein Verfahren vereinbart, an das man sich halten wolle, so Haller. Dabei geht es zunächst um die aktuellen Zahlen, Kosten etc., die die Betreiber zu den Fähren liefern sollen. Dann kann man sich ein Bild machen, so der Staatssekretär.

Fährkosten sind Freiwillige Ausgaben für Barby

Barbys Bürgermeister Jörn Weinert verwies darauf, dass die Ausgaben für die Fähren freiwillige Ausgaben der Kommune sind. Für Barby bedeutet das, dass zwei Drittel aller freiwilligen Ausgaben in den Fährbetrieb fließen und nicht für andere Sachen zur Verfügung stehen. Was ist, wenn die Stadt, wie etliche andere im nächsten Jahr, in die vorläufige Haushaltsführung geht? Dürfen die Fähren da überhaupt betrieben werden? Derweil zeigte sich Weinert dankbar, dass das Wort Solidarität mit Leben erfüllt wird, wenn von der Seite, die nicht beteiligt ist, eingeladen wird. Dass Zerbst etwas am verlässlichen Fährbetrieb liegt, untermauerte Christian Neuling. Wir haben ganz viele Projekte vor und werden ausgebremst, wenn die Fähre nicht fährt, sagte er. Nicht zuletzt ist Walternienburg Radwegekreuz.

Zum Thema: Scharfe Krik von Zerbster Seite an Stadt Barby

Es wäre ein Riesenschritt, wenn Zerbst nachdenkt, sich ein bisschen zu beteiligen an der finanziellen Unterfütterung, so Weinert. Auch den Landkreis einzubeziehen, den Betrieb der Fähren „auf breite Schultern“ verteilen, würde helfen. Die Bürger interessiert es nicht, wer zuständig ist, meinte der Walternienburger Ortschaftsrat Andreas Heide: „Der Bürger erwartet, dass er über die Elbe kommt. Der Bürger gibt sein Anliegen an die Politik weiter und erwartet Lösungen, sonst wendet er sich ab.“

Das Maß der Förderung des Landes ist keine Selbstverständlichkeit

„Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass das Land die Landrevision in dem Maße fördert“, machte Haller deutlich. Aufgabe ist es nun die Probleme zu diskutieren und Lösungen zu finden. Dass die Fähren an das Land übergehen, war durch die Kommunen abgelehnt worden. Ob sich das Land an dauerhaften Kosten beteiligt, entscheidet das Parlament, so Haller. Nächster Schritt soll nun Transparenz im Zahlenwerk sein.