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Wohnblöcke im Wegeberg 25 und 27 sind derzeit ohne TV-Kabelanschluss Mieter schauen unfreiwillig in die Röhre

Von Daniela Apel 25.05.2013, 03:17

In den Mietwohnungen am Wegeberg 25-27 bleiben die Fernsehbildschirme derzeit schwarz. Allerdings sind Hausverwalter und TV-Kabelanbieter an einer Lösung interessiert. Beide müssen wohl nur zusammenfinden.

Zerbst l Für Petra Dietze ist das kein Zustand. Bereits seit einigen Wochen sind die Wohnungen im Wegeberg 25-27 ohne Kabelfernsehen. "Wenigstens eine Grundversorgung sollte da sein", findet die Zerbsterin, die hier stellvertretend für ihre Mutter das Wort ergreift. Die 83-Jährige gehört zu den betroffenen Mietern, von denen einige inzwischen Satellitenschüsseln angebaut hätten, wie Petra Dietze schildert. "Ich sehe nicht ein, dass ich meiner Mutter noch so eine Investition zumute." Sie erzählt von ihren Nachfragen beim Kabelanbieter und der Hausverwaltung. Beide kennen die Situation und sind daran interessiert, dass alle Bewohner rasch wieder fernsehen können.

"Wir sind dabei, eine Alternativlösung zu finden."

Fortera Hausverwaltung Berlin

"Wir sind dabei, eine Alternativlösung zu finden", lautet die Reaktion der Fortera Hausverwaltung. Das Unternehmen aus Berlin hat den Wohnblock 2007 übernommen und war nach eigener Aussage davon ausgegangen, dass sich die Mieter selbst um ihren TV-Anschluss kümmern. Einen Vertrag mit Tele Columbus habe es nicht gegeben. "Der Kabelanbieter hat über Jahre vergessen, das Objekt abzurechnen", heißt es von Seiten der Hausverwaltung. Dort sieht man aus diesem Grund auch nicht ein, rückwirkend nun einen fünfstelligen Betrag nachzuzahlen. Von rund 35 000 Euro ist die Rede. "Wir können nicht für die Versäumnisse von Tele Columbus aufkommen." Allerdings sei man durchaus bereit, einen neuen Vertrag abzuschließen. Optional wird beispielsweise über eine Gemeinschaftsschüssel nachgedacht.

"Von einem Versäumnis unsererseits kann keine Rede sein", betont indes der Pressesprecher von Tele Columbus, Hannes Lindhuber. "Für das betreffende Objekt gab es in den vergangenen Jahren einen Verwalterwechsel, der uns als Versorger nicht angezeigt wurde", erläutert er, weshalb die Rechnungen und Mahnungen für die durch die Mieter bezogene Kabel-TV-Leistung ins Leere liefen. Im vergangenen November erst kam es im Zusammenhang mit einem weiteren von Tele Columbus versorgten Objekt zum Kontakt mit der Fortera Hausverwaltung. "Bereits damals erfolgte das Angebot durch Tele Columbus, für alle versorgten Bestände einen Neuvertrag zum 1. Januar 2013 abzuschließen, alle offenen Forderungen der Vergangenheit zu erlassen und zur Klärung der Bestände die Liste der verwalteten Objekte auszutauschen."

"Von einem Versäumnis unsererseits kann keine Rede sein."

Kabelanbieter Tele Columbus

Lindhuber berichtet, dass der Vertrag für das entsprechende Objekt geschlossen und alle offenen Forderungen für diesen Bestand durch Tele Columbus ausgebucht worden seien. "Die betreffende Objektliste, die auch eine vertragliche Lösung für die weiteren Bestände ermöglicht hätte, haben wir jedoch leider nicht erhalten."

Im März unterbreitete der Kabelanbieter erneut das Angebot, für den Wegeberg 25-27 einen Neuvertrag ab 2013 abzuschließen und alle offenen Posten der Vergangenheit auszubuchen. Da jedoch kein Vertragsabschluss zustande kam und somit derzeit keine vertragliche Grundlage zum TV-Kabelanschluss existiert, wurde die Versorgung des Objektes nach einer Ankündigung an die Hausverwaltung zum 10. April eingestellt. "Selbstverständlich nehmen wir gerne noch einmal Kontakt mit der Hausverwaltung auf, um gemeinsam mit unserem Partner eine schnelle Lösung zu finden, die die Fernseh-Versorgung im Interesse der Mieter für die Zukunft sicherstellt", betont Lindhuber.