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Novellierung der Handwerksordnung hat negative Folgen Ohne Meisterpflicht leidet Qualität

Von Daniela Apel 19.02.2013, 02:19

Zerbst l "Wenn wir wieder mehr Qualität und mehr Ausbildung wollen, müssen wir auch über die Wiedereinführung der Meisterpflicht nachdenken", fordert Thomas Keindorf. Gut zehn Jahre nach der Novellierung der Handwerksordnung sieht sich der Präsident der Handwerkskammer Halle in seinen Befürchtungen bestätigt, dass die Abschaffung der Meisterpflicht die Leistungsstandards im Handwerk und die Nachwuchssicherung negativ beeinflusst.

Nach dem Wegfall von Qualifizierungsvoraussetzungen in 53 Handwerken 2004 könne sich beispielsweise jeder, der sich berufen fühle, Fliesenlegearbeiten gewerblich anbieten. In der Folge sei die Zahl der Betriebe in einigen der zulassungsfreien Handwerke sprunghaft angestiegen, gleichzeitig habe die Bestandsfestigkeit der Betriebe und die Qualität der Ausführungen gelitten.

Außerdem werde die qualifizierte Berufsausbildung in vielen dieser Betriebe nicht erbracht, da die Inhaber gar nicht über die geforderte Ausbildungseignung verfügten. Und die meisten Betriebe, die früher ausgebildet hätten, würden nun davor zurückschrecken. Auch das Kalkül der Gesetzes-Novelle, durch mehr Gründungen im Handwerk positive Arbeitsplatzeffekte zu erzielen, sei nicht aufgegangen.