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Auf einstiger russischer Radarstation bei Pakendorf soll künftig aus Sonnenlicht Energie erzeugt werden Ortschaftsräte befürworten geplante Solaranlage

Von Daniela Apel 28.07.2011, 06:30

Auf dem Zerbster Flugplatz ist erst kürzlich der erste Teil des derzeit größten Solarpark-Projektes in Sachsen-Anhalt in Betrieb genommen worden. Geht es nach einem Investor aus Paderborn soll auch auf dem Gelände der einstigen russischen Radarstation bei Pakendorf künftig mit Solarmodulen Energie erzeugt werden. Momentan werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen.

Bias/Pakendorf. Längst hat die Natur das Gelände der einstigen russischen Radarstation erobert. Bäume und Sträucher wachsen genauso ungehindert wie all die Gräser, die sich auf dem früheren Militärgelände kurz hinter Pakendorf ausgebreitet haben. Unterdessen verfallen die baulichen Anlagen - ehemalige Unterkünfte, Schuppen, Garagen, Unterstände, alte Bunker und ein Heizhaus - immer mehr. "Von den Gebäude sind nur noch die äußeren Hüllen vorhanden. Die Dächer sind undicht, Anlagen und Einrichtungen sind durch Vandalismus zerstört", hieß es bereits 2004 in der Objektbeschreibung eines Auktionshauses.

Jetzt endlich scheint eine sinnvolle Nutzung für das Areal gefunden, das sich über die Gemarkungen von Jütrichau und Bias erstreckt. Ein Investor aus Paderborn möchte dort eine Freiflächenphotovoltaikanlage errichten. Die betroffenen Ortschaftsräte begrüßen das Projekt, für das inzwischen die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Das beinhaltet zum einen die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans (B-Plan) für den Ortsteil Bias. Parallel dazu läuft die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Stadt Zerbst für die Biaser Gemarkung. Da für Jütrichau kein rechtskräftiger FNP existiert, erfolgt hier die Erarbeitung eines vorzeitigen B-Plans. Inzwischen fand eine Anhörung zu den jeweiligen Entwürfen statt. Die Träger öffentlicher Belange gaben ihre Stellungnahmen ab.

Sowohl die Jütrichauer als auch die Biaser Ratsmitglieder empfahlen auf ihren jüngsten Sitzungen dem Zerbster Stadtrat, die aus den Abwägungen der eingegangenen Stellungnahmen resultierenden Korrekturen in die einzelnen Pläne einzufügen. Zugleich stimmten sie zu, diese anschließend für die Dauer von einem Monat öffentlich auszulegen. Die endgültige Beschlussfassung liegt dann am 31. August beim Stadtrat. Zuvor beschäftigt sich am 2. August noch der Bau- und Stadtentwicklungsausschuss mit dem Sachverhalt.

Und momentan sie es so aus, dass dem Vorhaben des westfälischen Unternehmens nichts im Weg steht, auf der leer stehenden Militärbrache eine Freiflächenphotovoltaikanlage zu errichtet. Geplant ist eine reihenweise Installation von Solarmodulen, deren Gesamthöhe maximal 2,95 Meter beträgt und die immer gleich nach Süden ausgerichtet sind. Der aus der Sonnenenergie erzeugte Strom soll ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Zugleich ist vorgesehen, die vorhandenen Gebäude zurückzubauen und die bisher versiegelte Fläche mit Schotter zu verfüllen. Unter den Solarmodulen soll Schotter- oder Extensivrasen angelegt werden. Die Erschließung des Geländes erfolgt über den östlich gelegenen Weg von Pakendorf nach Steutz.