1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Schnelles Internet in Zerbst rückt näher

Infrastruktur Schnelles Internet in Zerbst rückt näher

Die Erschließung der Zerbster Gewerbegebiete mit schnellem Internet naht. Nun wurde der Vertrag zur Breitbanderschließung unterzeichnet.

Von Daniela Apel 05.04.2017, 06:00

Zerbst l Spürbar erleichtert, dass es endlich an die konkrete Umsetzung geht, unterschreibt Bürgermeister Andreas Dittmann am Dienstag den Vertrag zur Breitbanderschließung der sieben Zerbster Gewerbegebiete. Bereits im vergangenen September konnte er den entsprechenden Förderbescheid aus den Händen des damaligen Wirtschaftsministers von Sachsen-Anhalt Jörg Felgner entgegennehmen.

Auf rund 533.000 Euro beläuft sich der Betrag, mit dem das Land den Ausbau der schnellen Internetverbindungen zu 90 Prozent bezuschusst. Die übrigen 10 Prozent finanziert die Stadt aus Eigenmitteln. „Wir betrachten dies als Investition in die Wirtschaftsstruktur“, bezeichnet Dittmann diese Ausgabe als „gut angelegtes Geld“.

„Das sollte jetzt der letzte Haken sein“, kommentiert der Bürgermeister das Setzen seiner Unterschrift unter den Vertrag, der die Realisierung der geprüften und genehmigten Ausbaupläne besiegelt. „Wir stehen am Ende eines aufreibenden Verfahrens“, gesteht er, mit einer rascheren Verwirklichung gerechnet zu haben. Doch politisch artikulierter Wille und tatsächliche Praxis gehen eben mitunter auseinander.

Im Frühsommer soll es nun losgehen. „Wir wollen in den Gewerbegebieten eine hochmoderne Infrastruktur errichten“, erklärt Andreas Riedel. Er ist Geschäftsführer der MDDSL, die gemeinsam mit der Wittenberg.net als Bietergemeinschaft agiert und die Breitband-erschließung realisieren wird.

„Es wird ein separates Glasfasernetz aufgebaut mit Glasfaseranschlüssen zu den Unternehmen“, erläutert Rüdiger Kramer. Im Auftrag der Stadt begleitet der Diplom-Ingenieur der Beraterfirma GRK Potsdam die Ausstattung mit schnellem Internet. Auch er freut sich, dass mit der Vertragsunterzeichnung der „Grundstein für die Industrie 4.0“ und damit für die Digitalisierung der Wirtschaft gelegt wird.

115 Firmen, die in den sieben Zerbster Gewerbegebieten ansässig sind, können von dem Projekt profitieren. „Die Besonderheit ist, sie kriegen symmetrische Dienste“, betont Kramer. Dies bedeute, dass die Download-Geschwindigkeit genauso hoch sei wie die Upload-Geschwindigkeit. Vor allem für umfangreiche Datenübertragungen sei dies wichtig, führt er einen wesentlichen Vorteil aus.

Innerhalb eines halben Jahres soll die Breitbanderschließung abgeschlossen sein, berichtet Andreas Riedel vom aktuellen Baufenster. Die Tiefbauarbeiten sollen weitestgehend unterirdisch im Rohrspülverfahren erfolgen. „Wir werden mit vier Bohrspülern anrücken“, erzählt er von der Aufteilung der Gewerbegebiete in zwei Cluster. Vorgesehen sei, zunächst den südlichen Sektor in Angriff zu nehmen, bevor der nördliche Bereich dran ist.