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Standsicherheit Schönheitskur für Kiekinpott

100.000 Euro werden in die Sanierung des Zerbster Kiekinpott gesteckt.

Von Arlette Krickau 24.04.2018, 01:01

Zerbst l Sagenumwoben ob seines Namens, bedeutend als Wachturm in der Geschichte, ist der Turm Kiekinpott wohl jedem Zerbster bekannt. Einzig sein Antlitz hat über die Jahre etwas gelitten. Daher soll er 2018 saniert werden, hat der Stadtrat beschlossen.

„Es gibt massive Schäden am Bauwerk“, teilt zur Erklärung Stadtsprecherin Antje Rohm mit. „Den größten Sanierungsschwerpunkt wird die Beseitigung der vertikalen Bauwerksrisse darstellen, da diese sich bereits durch das gesamte Bauwerk ziehen. Diese beeinträchtigen das Bauwerk nicht nur optisch, sondern können zur negativen, statischen Beeinträchtigung des gesamten Bauwerks führen. Die Maßnahmen sind für die Erhaltung sowie für die Standsicherheit des Bauwerks erforderlich.“

Auf dem Maßnahmenplan zur Erhaltung des Turmes stehen deshalb gleich mehrere Punkte: Die Vermessung des Bauwerks, das Einrüsten des gesamten Turmes, Freilegen und Erneuerung der losen Fugen, Abbrucharbeiten des losen und verwitterten Mauer- und Natursteinwerks und Erneuerung des selbigen, Sicherung der Bauwerksrisse, Sanierung der Dachkonstruktion und eine teilweise Innenraumsanierung.

Die Mittel zur Sanierung „Turm Kiekinpott“ sind mit 100.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Beginn der Baumaßnahme soll voraussichtlich im Juli sein. Die Arbeiten sollen dann, wenn dann alles glatt läuft, bis Oktober dauern.

Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) freut sich besonders, dass diese Maßnahme angegangen wird. „Nachdem wir das Portal in die Mauer eingebaut haben, ist der Turm wieder mehr in den Blickpunkt geraten, daher freue ich mich, dass der Stadtrat die Mittel dafür freigegeben hat und damit der Idee auch folgte, hier das Stück wieder aufzuwerten und auch abzusichern. Es ist schließlich auch ein ganz besonderer Teil der Mauer“, sagt er.

Im sanierten Zustand könne er außerdem auch wieder bei Stadtführungen eingesetzt werden, was im jetzigen Zustand eher nicht mehr gewagt wurde. Dem kann Toursitikchefin Viola Tiepelmann nur beipflichten. „Schon seit Längerem haben wir den Turm nicht mehr erklommen, einerseits wegen der baulichen Substanz, andererseits aber auch ob des mühseligen Weges“, sagt sie.

Gerade bei einer Stadtmauerführung sei der Kiekinpott unverzichtbar. „Da zeigen die die wichtigsten der einmal mehr als 50 Einbauten der Mauer, da darf der Kiekinpott natürlich nicht fehlen“, betont sie.

Daher sei es wichtig, dass so ein Wahrzeichen erhalten wird und „wir werden dann auch wieder mit kleinen Gruppen bei Anfrage den Turm erklimmen – allerdings sollte man schon ein wenig athletisches Talent mitbringen“, sagt sie mit einem Lachen.