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Statistik Weniger Straftaten, mehr Drogendelikte

Weniger Diebstähle, dafür aber mehr Drogendelikte zeigt die Statistik für Zerbst.

Von Arlette Krickau 30.05.2018, 01:01

Zerbst/Anhalt-Bitterfeld l Es ist im anhalt-bitterfelder Raum friedlicher als im Durchschnitt in Sachsen-Anhalt – das sagt die Kriminalitätsstatistik des Reviers Anhalt-Bitterfeld. Die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, lag im Jahr 2017 bei 6474. Damit liegt dieser Wert deutlich unter dem Landesdurchschnitt der fast 2000 Taten darüber bei 8342 liegt.

Mehr als die Hälfte der Straftaten konnte hier aufgeklärt werden. Die Quote lag 2017 bei 54,5 Prozent - also knapp 5750 Fälle. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 4,2 Prozent. Im Jahr 2016 waren zwar fast 6300 aufgeklärt worden, doch durch die höhere Gesamtzahl an Taten ergab sich eine niedrigere Aufklärungsquote.

Die guten Nachricht ist: Diebstähle sind weniger geworden. Schlechte Nachrichten laut Statistik gibt es gleich zwei, denn Diebstähle sind immer noch das Kriminaltitätsdelikt Nummer eins im Bereich des Reviers Anhalt-Bitterfeld. Und: Die Taten im Zusammenhang mit Rauschgift sind gestiegen.

Mit knapp 43 Prozent aller Straftaten hat die Polizei in Anhalt-Bitterfeld mit Diebstählen allerhand zu tun. 2017 wurden knapp 4500 Diebstahldelikte registriert, 1500 weniger als im Jahr zuvor. In rund 800 Fällen davon, handelte es sich um Ladendiebstahl, dicht gefolgt von rund 300 Diebstählen aus Fahrzeugen. Dass aus Wohnungen etwas gestohlen wurde, wurde 2017 rund 120 Mal angezeigt. Der in anderen Regionen weitverbreitete Fahrraddiebstahl – Magdeburg lag hier jahrelang auf Platz eins bundesweit – zeigt sich mit 92 angezeigten Delikten überschaubar.

Die Anzahl der Betrugsfälle ging generell zurück. Ein Plus verzeichneten die Beamten in Sachen Urkundenfälschung. Hier erhöhte sich die Fallzahl leicht von 110 auf 119.

Auch um Mensch um Leben geht es in der Statistik. Sechs Fälle von sogenannten Straftaten gegen das Leben wurden 2017 verzeichnet. Diese sechs Fälle wurden alle als fahrlässige Tötung erfasst und auch alle aufgeklärt.

Sehr hoch war die Aufklärungsquote auch bei den Rohheitsdelikten. Dazu zählen unter anderem Raub und Körperverletzung. Von den knapp 1500 Fällen konnten gut 90 Prozent geklärt werden. Bei Raubstraftaten lag die Quote bei 72 Prozent, in Fällen von Körperverletzung sogar bei 92 Prozent. „Bei solchen Delikten sind die Aufklärungsquoten meist recht hoch, weil es Zeugen gibt, da sich die Beteiligten häufig untereinander persönlich kennen“, erklärt Polizeisprecher Michael Däumich.

Nicht so gut sieht es bei den Drogendelikten im Kreis aus. Die Taten steigen seit Jahren. Rund 530 Fälle sind in diesem Deliktbereich erfasst worden – ein Plus von knapp 100 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. „Die Aufklärungsquote in diesem Bereich liegt aber derzeit bei 95 Prozent und ist weiterhin auf hohem Niveau“, wie Kriminalrat Jan Radschunat betont. Bei den Delikten lägen die Konsumentenfälle weit über den Händlerdelikten, heißt es weiter. Unter den ermittelten Tatverdächtigen in Drogenfällen – 444 an der Zahl – waren sechs Prozent Ausländer.