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Tourismus Die Zarin an der Autobahn

Was macht ein Bild der Zarin Katharina die Große an der Autobahn? Für Zerbst und die Region Anhalt werben, natürlich.

Von Andreas Behling 02.08.2018, 06:00

Zerbst/Coswig l Die Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg hat zu touristischen Werbezwecken Tafeln aufgestellt, die Reisenden Lust auf einen Besuch machen sollen.

Kliekener Aue, Rosselquelle und Mosigkauer Heide, dass sind die drei Autobahnparkplätze auf der A 9, an denen es in beiden Fahrtrichtungen neben der Gelegenheit zum kurzen Stopp nun auch Informationen zur Region gibt. Die Werbetafeln an den Standorten hat die WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg initiiert. Auch für das „ideenreiche & bärenstarke“ Anhalt wird die Werbetrommel gerührt. Neben Bernburg, Köthen und Coswig darf da Zerbst selbstverständlich nicht fehlen.

„Der Ort reicht mit vielen idyllischen Dörfern“, heißt es in der knappen Beschreibung, „von der Elbe bis zum Fläming.“ Die anhaltische Residenzstadt blicke auf eine über 1000-jährige zurück, in der Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, die spätere russische Zarin „Katharina die Große“, aufgewachsen sei. Zudem habe mit dem Hofkapellmeister Johann Friedrich Fasch die Barockmusik in Zerbst im 18. Jahrhundert eine eigene Blüte erlangt.

Laut Elke Witt, Geschäftsführerin des touristischen Zusammenschlusses, sei es schon lange der Wunsch gewesen, „hier auf unsere Region aufmerksam zu machen“.

Die dreiteiligen Tafeln werben vor allem mit großformatigen Bildern, die eine Karte rahmen, für einen längeren Aufenthalt zwischen Wittenberg und Anhalt. Die Tafeln gehören zu einem Paket von Werbemaßnahmen, die seit 2015 mit dem Namen „WelterbeRegion“ noch mehr auf das große Potenzial dieser Gegend mit ihren vier Unesco-Welterbestätten (Luther, Gartenreich, Bauhaus, Biosphärenreservat) aufmerksam machen sollen.

Die Konzentration auf den Radtourismus, der Auftritt des Vereins in den sozialen Medien und die WelterbeCard, die seit vergangenem Jahr die Region verbindet, sind weitere Säulen des Konzepts, dessen Hauptziel die Gästegewinnung ist. Die Industrie- und Handelskammer hat als Mitglied im Verband das 25 000 Euro teure Werbetafel-Projekt finanziell unterstützt. Bei seiner Umsetzung halfen der Landesstraßenbaubetrieb und die zuständige Autobahnmeisterei in Dessau.

Dass die Region und die Stadt Zerbst touristisch im Aufwind seien, machte Anika Köcher, Vertreterin der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg kürzlich bei der Verteidigung des Qualitätssiegel weißes i auf rotem Grund des Deutschen Tourismusverbandes der Zerbster Tourist-Info deutlich.

„Die Anzahl der Übernachtungen ist laut Landesamt für Statistik im Zeitraum von Januar 2017 bis Juli 2017 in der WelterbeRegion im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent gestiegen, in Zerbst um 10,6 Prozent“, legte sie positiv stimmende Zahlen vor.