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Tourismus „Lichtungen“ lockt Touristen

Kirchen der Region rückten in den Mittelpunkt des Interesses. Eine Studienreise hatte „Lichtungen“ auf dem Programm.

Von Petra Wiese 01.09.2020, 08:00

Niederlepte l Im vergangenen Jahr hatten sich die Damen und Herren Halle und Magdeburg angeschaut, waren in der Bauhausstadt Dessau und gewannen schon erste Eindrücke von moderner Glasmalerei in hiesigen Dorfkirchen. Das Thema „Lichtungen“ stand in diesem Jahr erneut auf dem Programm der Studienreise des Vereins für Christliche Kunst im Erzbistum Köln und Bistum Aachen, die eine Gruppe rüstiger Senioren wieder in unsere Region und das Zerbster Umland führte.

Zu den Kirchen mit moderner Glasmalerei führte die Gäste Dr. Holger Brülls, Denkmalpfleger beim Landesamt in Halle und Initiator des Projektes „Lichtungen“, persönlich. Lindau, Kerchau, die Bartholomäikirche in Zerbst, Nutha, Niederlepte, Eichholz und Kermen wurden angefahren, um sich die Gotteshäuser anzuschauen und den Werdegang der einzelnen Projekte vor Ort, die Hintergründe und Intentionen der Künstler zu erfahren.

Die „Lichtungen“-Fenster sind seit 2012 in traditionellen und experimentellen Techniken der Glasmalkunst und in kunsthandwerklicher Qualität in führenden Werkstätten der Glasmalerei entstanden. Das Projekt wird von der Evangelischen Landeskirche Anhalts getragen und vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie vom Förderkreis „Entschlossene Kirchen im Kirchenkreis Zerbst“ begleitet. Die Glaskunstfenster beleben offensichtlich die alten Kirchen. Das Projekt hat in den vergangenen Jahren kunst- und kulturtouristische Konzeptionen bereichert. Die Besucher aus dem Kölner Raum sind das beste Beispiel dafür.

In Niederlepte nahmen die Besucher sich eine ganze Stunde Zeit, um die Fenster nach den Entwürfen von Jochem Poensgen anzuschauen. Erst im Juli war es, dass das Ensemble der Glaskunstfenster in dem spätgotischen Feldsteinbau vervollständigt werden konnte. Zuerst waren es 2017 die zwei schmalen Chorfenster hinter dem Altar, die eingesetzt wurden, erfuhren die Gäste. Diese Fenster waren zugemauert, mussten erst geöffnet werden. Alte Rahmen aus dem Mittelalter blieben erhalten. Die Fenster lassen das Licht in die Kirche und ermöglichen den Blick nach draußen.

Auch der Bibelgarten von Niederlepte war einen Rund-gang wert, und Marietta Klüdtke, eine der Initiatorinnen, konnte erzählen, wie dieses Projekt seit dem vergangenen Jahr rund um die Dorfkirche gewachsen ist. Die nächste Gelegenheit, hier Einblicke zu bekommen, ergibt sich für Interessierte am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, 13. Spetember. Da wird nicht nur die Niederlepter Kirche von 10 bis 16 Uhr für Besucher offen stehen. Es gibt Führungen im Bibelgarten, und Theologin Sandy Groh wird das Projekt Brotbackkirche wieder präsentieren. Um 14 Uhr findet an dem Tag ein Gottesdienst mit Jubelkonfirmation in Niederlepte statt.