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Autofan-Treffen Boost, Beatz & Burger Turbo-Bolliden, 355 Pferdestärken und „Kurvenräuber“ in Lindau bei Zerbst

An der Grafen-Burg in Lindau bei Zerbst durfte das Auge der Autofans übergehen – vom gestylten Trabi bis zum turbostarken Porsche war bei Boost, Beatz § Burger alles vertreten.

Von Petra Wiese 06.08.2023, 18:38
"King of my castle" hieß es am Sonnabend für die Autofreunde an der Lindauer Burg.
"King of my castle" hieß es am Sonnabend für die Autofreunde an der Lindauer Burg. Fotos: Petra Wiese

Lindau - Poliert, geschmiert, gestylt - herausgeputzt für das Stelldichein an der Lindauer Burg waren die Audi, VW, BMW, Porsche und Co. Für die einen sind Autos reine Fortbewegungsmittel, für andere ein Prestigeobjekt, ein Schatz, ein Schmuckstück, das gehegt und gepflegt und immer weiter verfeinert wird.

Boost, Beatz & Burger feierte mit „King of my castle“ am Sonnabend Premiere in Lindau. Rings um die Burg sogar am Fuße des Bergfried wurden die Stars auf vier Rädern präsentiert.

Sebastian Schikor hat Lindau als neue Location für seine Eventreihe auserkoren. „Mega“, zeigte er sich begeistert. Die Burg biete eine tolle Kulisse, alles sei in einem Top-Zustand. „Man ist auf uns zugekommen“, freute er sich, dass er und seine Mitstreiter vom Bürgermeister und Heimatverein mit offenen Armen empfangen wurden. Alle waren sehr kooperativ. Die Lindauer Feuerwehr unterstützte die Veranstaltung auch noch bei der Versorgung.

Mega, wahnsinnig schöne Location

Als „wahnsinnig schön“ bezeichnete auch Thorsten Halle die Location. Er war mit seinem Porsche 997 Carrera am Sonnabend mit von der Partie. 355 PS hat der kleine graue Flitzer mit dem Heckspoiler unter der Haube. Baujahr 2005 ist das Auto, das seit drei Jahren dem 38-Jährigen aus Beesenlaublingen gehört. „Ich habe mir damit einen Kindheitstraum erfüllt“, erzählt er, der sonst eigentlich BMW-affin ist. Während andere Ferrari oder Lamborghini spielten, war er immer bei Porsche. Als der Bauleiter im Chemieanlagenbau nun in der Situation war, sich einen Porsche leisten zu können, schlug er zu. Jeder, der einigermaßen verdient, könne sich solch ein Autos leisten, sagt er. Wenn man keine Familie hat, ergänzt er.

Ein Jahr dauerte die Suche, das passende Auto zu finden. Nun ja, die Felgen hat Thorsten Halle umgebaut. Die Farbe will er noch ändern. Aus dem Grau soll ein Neon-Grün werden. Nein, der Porsche ist nicht nur ein Ausstellungsstück. Am Wochenende, wenn schönes Wetter ist, darf er raus. Im vergangenen Jahr waren es zwar nur 1000 Kilometer, die er gefahren ist, da der Besitzer arbeitstechnisch stark eingebunden war, aber in diesem Jahr stehen schon 6000 Kilometer mehr auf dem Tacho.

Ein „Kurvenräuber“ ist der Porsche. Auf 300 km/h kommt er auch mal. Thorsten Halle sieht zu, dass er einmal im Jahr auf der Rennstrecke von Porsche in Leipzig fahren kann. Sein Ideal an Auto ist der kleine Graue allerdings noch nicht ganz. Das wäre der 997 Turbo. Was unterscheidet die beiden Autos? Der Turbo hat 200 PS mehr!

Was manche so im Kofferraum haben! Alice im Womderland ist hier das Thema.
Was manche so im Kofferraum haben! Alice im Womderland ist hier das Thema.
Petra Wiese

An seinem Auto schraubt Thorsten Halle alleine herum, nur den Motor fasst er nicht an. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten hat er sich seit seinem ersten eigenen Auto - das war ein Fiat Coupé mit 18 Jahren - nach und nach angeeignet.

Mit einem Freund schraubt er gemeinsam. „Das was ich machen kann, mache ich selbst“, sagt er. So war der Graue vorher eher ein reines Showcar. Thorsten Halle machte ihn dann funktionstüchtiger für den Straßenverkehr.

Thorsten Halle aus Beesenlaublingen war mit seinem Porsche 997 Carrera da.
Thorsten Halle aus Beesenlaublingen war mit seinem Porsche 997 Carrera da.
Petra Wiese

Solche Auto-Veranstaltungen wie Lindau besucht Thorsten Halle fünf, sechs im Jahr in der Region Sachsen-Anhalt. „Da ist man umgeben von Menschen, die genauso einen Nagel im Kopf haben“, sagt er. Er ist auch ein bisschen mit in die Organisation der Events eingebunden. Den ein oder anderen treffe man immer wieder bei den Veranstaltungen. Man guckt sich die anderen Autos an, was geht, was man machen kann, holt sich Inspiration.

Lindau soll eine feste Adresse mit festem Termin im Veranstaltungskalender von Boost, Beatz & Burger werden, erklärte Sebastian Schikor, der selber seinen Audi TT und einen alten BMW E36 zeigte. Auch schöne ältere Fahrzeug-modelle waren zu sehen. Selbst Trabis machten von sich reden. Nicht zu vergessen ein paar Zweiräder, denn der Veranstalter hatte auch die Simson-Riders aus Lindau mit ins Boot geholt. Eine „Simi“ konnte durchaus auch beim Wettbewerb um die Schallintensität mithalten.

Jedes Jahr Anfang August sollen künftig die Stars auf vier Rädern in Lindau zu bewundern sein. Mit den 600 bis 700 Besuchern könne man zufrieden sein, so der Veranstalter, der die Nacht noch mit einem Feuerwerk erhellte.