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Umwelt Mit Solarenergie für Notstrom sorgen

Zur Einweihung der Photovoltaikanlage besuchte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) das Umweltzentrum Ronney.

Von Petra Wiese 17.09.2018, 07:00

Ronney l Das nächste Hochwasser kann kommen. Aber lieber nicht. Im Ernstfall ist das Umweltzentrum Ronney jetzt aber vorbereitet. Eine Photovoltaikanlage wurde auf dem Dach errichtet, die über einen Speicher eine Hochwasserpumpe zur Entwässerung des Hauptgebäudes versorgen kann.

Sachsen-Anhalts Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Claudia Dalbert (Bündnis 90/ Die Grünen) war vor Ort, um die Anlage einzuweihen. Der Schalter wurde auf Inselbetrieb umgeschaltet. Claudia Dalbert stellte die Pumpe an und siehe da, das Wasser sprudelte. Um sich das neu installierte System anzuschauen, schauten auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Kees De Vries, der CDU-Landtagsabgeordnete Dietmar Krause sowie Vertreter vom Biospärenreservat, dem Haus des Waldes, der Getec Green Energy und vom Förderverein Umweltzentrum vorbei.

Endlich könne ein Schlussstrich unter das Hochwasser 2013 gezogen werden, so der Fördervereinsvorsitzende Hartmut Kühnel. Insgesamt flossen 180.000 Euro in die Folgemaßnahmen, die sich über fünf Jahre hinzogen. Letztes Puzzleteil war nun die Solaranlage in Verbindung mit dem Notstromaggregat.

Das erste, was in einer Hochwassersituation abgestellt wird, ist die Stromversorgung. Also musste eine Alternative für die Notstromversorgung gefunden werden. Zu der Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Nennleistung von 12 Kilowatt Peak wurde ein Batteriespeicher mit einer Leistung von 14,4 kW/h für eine autarke elektrische Versorgung installiert, erläuterte Christian Eins von Getec Green Energy die Funktionsweise. Damit kann eine Hochwasserpumpe für 14 Stunden am Stück betrieben werden. Dazu gibt es noch einen Backup-Generator, der die Batterie aufladen kann. Im Normalbetrieb wird über die Anlage 75 Prozent des eigenen Strombedarfs gedeckt. Ein Teil des erzeugten Stroms wird in das Netz eingespeist.

Rund 35.000 Euro wurden in die Anlage investiert, 20.000 Euro davon von den Johannitern für den Anteil an Hochwasserschutz. 3200 Euro übernahm die Getec, die die Anlage zum Selbstkostenpreis errichtete.

„Wenn jeder an seinem Platz etwas tut, dann werden wir unsere Klimaziele erreichen“, lobte Claudia Dalbert die Akteure vor Ort und verwies auf die Herausforderungen, die die Klimakrise, die auch in Sachsen-Anhalt greifbar ist, mit sich bringt. Umso wichtiger sei auch die Umweltbildung und deren Nachhaltigkeit.

Das Umweltzentrum Ronney führt wie im Konzept verankert schon seit Jahren Bildung für nachhaltige Entwicklung durch. Hartmut Kühnel nutzte die Gelegenheit, die Umweltministerin auf das „Riesenproblem“ der Finanzierung aufmerksam zu machen. Eine institutionelle Förderung oder eine vertragsmäßige Förderung über mehrere Jahre seien notwendig, um Mitarbeiter und die Qualität der Arbeit zu halten und zu verbessern.

Qualität sei nicht mit Jährlichkeit zu erreichen, stimmte Claudia Dalbert zu. Es müsse irgendeinen Weg für Verträge geben, so die Ministerin, die persönlich gegen eine institutionelle Förderung ist. Sie freute sich, dass sich mit der Einweihung der Photovoltaikanlage endlich die Gelegenheit ergab, nach Ronney zu kommen, um sich die Einrichtung anzuschauen.