Bollenmarkt Umzug durch Zerbst
Der Bollenmarkt ist vorbei und in Zerbst ist nach einem ereignisreichen Wochenende wieder der Alltag eingekehrt.
Zerbst l Trübe Wolken zogen am Sonnabend über Zerbst. Zumindest, was das Wetter betrifft, stand der Bollenmarkt unter keinem guten Stern. „Irgendwann musste es uns ja mal treffen“, meint Klaus Grigoleit, Vorsitzender des veranstaltenden Zerbster Verkehrsvereins. „Während es am Sonnabend gar nicht gut aussah, schien am Sonntag pünktlich zum Umzug wieder die Sonne für uns und das Fest war sehr gut besucht“, sagt er.
„Natürlich fehlten beim Umzug die Schulkinder und einige Eltern, die mit ihren Kindern im Urlaub sind“, ergänzt Monika Redling, Geschäftsführerin vom Verkehrsverein. Obwohl der Bollenmarkt in diesem Jahr in die Zeit der Schulferien fiel, hätten sie an dem Termin nichts ändern wollen. „Der steht als erstes Oktoberwochenende fest“, erklärt sie.
Nicht nur beim Umzug fehlten die Schulkinder, sondern teilweise auch auf der Bühne. „Eigentlich war der Tanzclub Zerbst als Bühnenprogramm eingeplant, aber auch hier fehlten zu viele Teilnehmer“, meint Redling. Grigoleit findet jedoch, dass das Programm trotzdem voll und ganz gelungen ist. „Ich habe eine durchweg positive Resonanz von den Zuschauern erhalten“, berichtet er.
Außerdem betont er, wie toll er es findet, dass es jetzt eine Zwiebelkönigin und eine Prinzessin gibt. „Das ist doch eine top Sache“, schwärmt er.
Während Christina Dammann (27) die neue Königin ist, wurde Stefanie Stuttermann (29) zur ersten Zwiebelprinzessin in der Geschichte der Stadt gekrönt. Das Praktische sei, dass so nicht nur die Königin in ihren Terminen entlastet wird, sondern auch für den Nachwuchs gesorgt sei. „In drei Jahren übernimmt sie dann – wenn sie will – den Thron der Königin“, erklärt Monika Redling.
Doch nicht nur die Prinzessin unterstütze die Königin dabei, Zerbst zu repräsentieren. „Unsere alte Königin Kerstin Tzanis war so engagiert, dass sie noch immer ab und zu auftreten wird“, verkündet Grigoleit. Nicht nur als „Alt-Zwiebelkönigin“, sondern auch als aktives Mitglied im Verkehrsverein.
Was die Händler beim Bollenmarkt betrifft, hatten die Zerbster leider Konkurrenz – unter anderem aus Dessau. „Der Bauernmarkt dort zieht natürlich viele regionale Händler an“, meint Redling. Und wie das Schicksal es so wollte, hätten auch noch einige der angemeldeten Händler im Stau auf der Autobahn 9 festgesteckt. „Die sind dann natürlich nicht mehr angereist“, sagt Redling.
Sie findet das allerdings nicht so schlimm, da es trotzdem eine breite Palette an Ständen gegeben habe. „Es ist schließlich auch kein Markt, bei dem die regionalen Produkte im Vordergrund stehen, sondern ein Händlermarkt“, meint sie. Während die Händler am Sonnabend Einbußen gehabt hätten, seien sie am Sonntag umso zufriedener mit ihrem Umsatz gewesen.
„Die Sonne habe ich schon bestellt.“
Klaus Grigoleit, Verkehrsverein
Für nächstes Jahr steht übrigens statt des klassischen Bollenmarktes ein anderes Fest in Zusammenarbeit mit der Stadt an. „Da wird gleich Dreierlei gefeiert – der Bollenmarkt, das Prozessionsspiel und ein historischer Markt“, verrät Grigoleit.
Die Veranstaltung wird allerdings nicht im Oktober, sondern bereits im September stattfinden. Zu dem Anlass habe Grigoleit übrigens schonmal vorsorglich einen besonderen Gast eingeladen: die Sonne. „Die habe ich schon bestellt“, sagt er schmunzelnd.