Tierwohl bei Zerbst Warum Esel und Ponys jetzt keine nassen Hufe mehr haben müssen
Esel und Ponys müssen im beliebten Tiergehege in Güterglück bei Zerbst nicht mehr länger im Wasser stehen.

Güterglück - Es ist soweit: künftig haben die Esel und Pony im Güterglücker Tiergehege trockene Hufe. Am Wochenende waren eine Handvoll Männer aus dem Dorf bei der Arbeit zu erleben. Jetzt waren Thomas Engelhardt, Mario Bruchmüller, Moritz Schwerin, Alexander Michaelis und Matthias Miczka im Einsatz.
Technik ausgeliehen
Derweil waren vier große Lkw-Ladungen Kies am Gelände abgekippt worden. Ausschachten war für die Männer angesagt. Um nicht alles per Hand auszuheben, hatte man Technik ausgeliehen, so dass das Ausschachten mit dem Mini-Bagger erfolgen konnte. Eine Schicht Perlkies wurde in den Gräben verteilt, dann die Drainagerohre verlegt.
In dem Schacht, wo sich das Wasser sammelt, wurde die Pumpe installiert, um dann das Wasser in den Teich zu pumpen. Mit Kies wurden die Gräben wieder aufgefüllt und am Ende war das Gelände soweit geschlossen, dass die Tiere sich in ihren Gehegen wie immer bewegen konnten. Reichlich Hand- beziehungsweise Schippenarbeit gehörte doch noch dazu, um alles gleichmäßig zu verteilen. Dass die Tiere mit ihren Hufen jetzt ein paar Zentimeter versacken, ist ganz normal. Der neue Boden muss sich erst setzen und verdichten. Mit einer Schicht Rindenmulch will man da noch arbeiten, das wurde den Güterglückern im Erfahrungsaustausch mit anderen Tierhaltern geraten.
Unterstützung gab es auch von Elektromeister Bernd Lehmann, so dass gleich Kabel mit in den Schacht gelegt wurde. Nun muss noch alles angeschlossen werden. Ein paar Kleinigkeiten, wie auch der Anschluss der bereits am Stall installierten Regenrinne, sind noch offen, so Ortsbürgermeister Moritz Schwerin. Aber die Hauptarbeit ist erledigt, freute er sich. Eigentlich sollte die Aktion schon früher über die Bühne gehen, aber für die Macher muss ja auch der Termin passen. Schließlich opfern die Männer ihre Freizeit und machen das ehrenamtlich zum Wohle der Gemeinde. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung.

Die Trockenlegung, die mit Unterstützung vom ehemaligen Güterglücker Bürgermeister und Planer Lutz Voßfeldt vorbereitet wurde und die Entscheidung für eine effektive und dauerhafte variante fiel, konnte Dank der vielen eingenommenen Geldspenden realisiert werden. Maßgeblich war das Projekt durch ein von Jens Alarich initiiertes Crowd-funding finanzierbar. Hier waren fast 9000 Euro zusammen gekommen. Damit könne nun noch einiges mehr gemacht werden, so der Ortsbürgermeister. Natürlich kommt auch das Restgeld dem Tiergehege zu Gute. Was genau gemacht werden soll, müsse im Ortschaftsrat beraten werden. Zum Beispiel könnte der Kaninchenstall erneuert werden.

Problem gelöst
Aber wichtig ist erst einmal, dass beim nächsten Stark- oder Dauerregen das Gehege der Esel und Ponys nicht mehr unter Wasser steht. Das war schon länger auch vom Veterinäramt bemängelt worden. Das Problem ist nun gelöst.
Die Güterglücker und ihr Heimatverein sind bestrebt, alles dafür zu tun, dass die Einwohner und viele Gäste noch lange Freude an dem Tiergehege und seinen Bewohnern am Dorfteich haben. Regelmäßig finden auch freiwillige Arbeitseinsätze statt, um alles in Ordnung zu halten. Das Tiergehege gibt es seit 1974. Im kommenden Jahr kann Jubiläum – 50 Jahre – gefeiert werden. Ein schöner Anlass die Anlage in einem sehr guten Zustand zu präsentieren.