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Wechsel Ciervisti bekommt neue Leitung

Kirsten von Mandel hat die Leitung der Ciervistischule in Zerbst übernommen. Ein guter Draht zu Schülern und Eltern ist ihr wichtig.

Von Nadin Hänsch 16.09.2017, 05:00

Zerbst l Nun ist es offiziell. Kirsten von Mandel ist die neue Leiterin der Zerbster Sekundarschule Ciervisti. Seit 1. August hatte die Roßlauerin bereits die Zügel in der Hand und wurde mit der Leitung der Schule als Nachfolgerin von Franz Köppe beauftragt. Am 6. September wurde von der Mandel offiziell zur Schulleiterin ernannt.

„Ich wollte mich noch einmal beruflich verändern“, erklärt die 52-Jährige ihre Motivation, warum sie sich auf den Posten beworben hatte. „Seit 1991 habe ich Sport und Englisch an der „Friedensschule“ in Dessau-Roßlau unterrichtet.“ Nun gehört nicht nur das Unterrichten zu ihren Aufgaben, sondern auch das Management der Schule.

Gut aufgenommen fühle sie sich von ihren neuen Kollegen. Insgesamt obligt Kirsten von Mandel die Verantwortung für 44 Lehrer und 468 Schüler.

„Montags ist immer mein langer Tag.“ Nach Unterricht stehe dann die Tür offen für Nöte und Probleme von Schülern und deren Eltern, denn „Elternkontakt ist mir sehr wichtig“. Anders als an der „Friedensschule“ in Dessau-Roßlau sei es in Zerbst viel familiärer. „Zerbst ist eben eine kleine Stadt, der Zusammenhalt ist einfach größer.“ Hier sei man als Schule präsenter und werde auch mehr von der Stadtpolitik und den Medien wahrgenommen. „Es ist noch etwas ungewohnt für mich“, sagt Kirsten von Mandel. „Beispielsweise habe ich sogar vom Bürgermeister eine Einladung für eine Ausstellungseröffnung im Rathaus bekommen. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Ich denke, wir werden uns noch öfter bei bestimmten Anlässen begegnen.“

Immer ein offenes Ohr für ihre Schüler und deren Probleme zu haben, dass hat sich Kirsten von Mandel auf die Fahne geschrieben. In der jüngsten Schulratselternversammlung wurden viele Nöte zu Gehör gebracht. Bauchschmerzen mache der Schülertransport der durch das Busunternehmen Vetter gewährleistet wird. „Von den Eltern wurde immer wieder der Umgang der Busfahrer mit den Schülern kritisiert“, nennt die Schulleiterin einen Kritikpunkt. Es sei auch schon oft vorgekommen, dass Schüler einfach nicht mitgenommen wurden oder die Busse verspätet an der Schwimmhalle in Zerbst ankamen. „Die Busse sind oft überfüllt und die Kinder müssen sich hineinquetschen, um nach Hause zu kommen“, fasst Kirsten von der Mandel die Kritik zusammen.

Nicht nur der Schülertransport, der dringend verbessert werden muss, stehe auf ihrer Agenda. „Ich hoffe, dass die Bauarbeiten am ehemaligen Kloster auf der Breite bald beginnen“, sagt die Schulleiterin.

Die Stadt plant, mit dem historischen Archiv und der Bauverwaltung in den Klausurflügel zu ziehen, den die Stadt sanieren will. Dort nutzt die Ganztagsschule Ciervisti momentan Räume in der ersten Etage für den Unterricht. Künftig soll der Kasernenflügel allein von der Ganztagsschule genutzt werden.

Trotz einiger Kritikpunkte hebt von der Mandel viel Lobenswertes hervor. Die Ciervistischule besuchen derzeit elf Schüler mit Migrationshintergrund. „Ich finde es toll, dass wir auch eine Sprachlehrerin mit dem Fach Deutsch als Fremdsprache an unserer Schule haben.“ Das sei nicht selbstverständlich. „Ich finde es auch beeindruckend, welche kulturellen Aktivitäten die Schule auf die Beine stellt“, so von Mandel. Ich bin zwar noch in der Findungsphase, aber viel Platz für neue Ideen gibt es aus meiner Sicht nicht“, schätzt sie das Engagement der Lehrer und Schüler.