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Tag zum Nachdenken Zerbst gedenkt der Opfer von Kriegen, Terror, Gewaltherrschaft und Diskriminierung

Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Der Gedenktag wird seit 1952 begangen - auch in Zerbst.

Von Thomas Kirchner Aktualisiert: 19.11.2025, 08:07
Andreas Dittmann und der Stadtratsvorsitzende Helmut Seidler legen zum Gedenken einen Kranz nieder.
Andreas Dittmann und der Stadtratsvorsitzende Helmut Seidler legen zum Gedenken einen Kranz nieder. Foto: Thomas Kirchner

Zerbst - Der Volkstrauertag gilt dem Gedenken der Toten zweier Kriege an den Fronten und in der Heimat, dem Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaft aller Nationen. „Er erinnert uns daran, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeiten sind, sondern kostbare Güter, die wir bewahren und verteidigen müssen“, betonte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) bei einer Gedenkstunde auf dem Heidetorfriedhof. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier habe das traditionelle Totengedenken erweitert: Erstmals wird auch an Menschen erinnert, die wegen ihrer geschlechtlichen oder sexuellen Identität im Nationalsozialismus verfolgt und getötet wurden. „Das Gedenken richtet sich zudem an Polizistinnen und Polizisten, die im Einsatz ihr Leben verloren“, so Dittmann.

Aktuell gebe es weltweit 22 aktive Kriege und über 350 bewaffnete Konflikte, folge man dem Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung. Darin eingeschlossen der seit dem Februar 2022 andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Gedenken am Volkstrauertag auf dem Heidetorfriedhof in Zerbst.
Gedenken am Volkstrauertag auf dem Heidetorfriedhof in Zerbst.
Foto: Thomas Kirchner

Tag des Gedenkens und zum Nachdenken

„Der Volkstrauertag, gedacht, um an die Opfer vergangener Kriege zu erinnern, ist eine notwendiger Tag, der uns daran erinnert, uns auch bewusst zu machen, dass wir für die reale Gegenwart und für die Zukunft künftiger Generationen alles zu tun haben, den Frieden zu erhalten und zu ermöglichen. Ein Sehnen nach Frieden in den 80ern, Sorge vor einem Krieg heute. Sind wir also so wenig klüger geworden? Manche haben hier einfache Antworten. Aber gibt es sie wirklich, einfache Antworten auf komplexe Fragen?“, machte der Bürgermeister deutlich.

Dittmann: „Der Volkstrauertag mahne zum Gedenken an die Millionen von Menschen, die in Kriegen ihr Leben verloren haben und noch immer verlieren. Wir denken an die Soldaten, die in den Kriegen gefallen sind, an die Zivilisten, die Opfer von Gewalt und Verfolgung wurden, und an alle, die unter den Folgen von Krieg und Terror leiden mussten und es noch immer müssen.

Wir denken gerade in diesen Tagen an Menschen, die nicht einmal im Kriegsgebiet leben, sondern vor einem Jahr einfach nur den Weihnachtsmarkt in Magdeburg besuchten und Opfer eines Terroraktes wurden. Der Volkstrauertag ist ein Tag, der mit dem Gedenken uns zum Nachdenken bringen muss. Wir müssen uns deutlich machen und uns gegenseitig daran erinnern, welch hoher Wert in unserer demokratischen Grundordnung liegt.“