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In Walternienburg findet am Wochenende die 12. Exotenschau statt Zuchtvirus packt jungen Zerbster

Von Daniela Apel 19.10.2011, 06:25

Papageien, Kakadus und andere farbenprächtige Vögel erwarten Besucher bei der 12. Exotenschau in Walternienburg. Zu den gut 50 ausgestellten Arten gehören auch die Pfirsichköpfchen, Halsbandsittiche und Zwergaras von Cornell Lock aus Zerbst.

Zerbst l 2006 wird Cornell Lock vom Züchtervirus infiziert. Damals besucht der junge Mann zum ersten Mal die alljährliche Exotenschau in Walternienburg. Die Papageien, Amazonen, Finken und vielen anderen farbenprächtigen Vögel faszinieren den gelernten Fischwirtschaftsmeister. "Nach der Ausstellung habe ich mir die ersten Tiere gekauft", erzählt der 31-Jährige. Neben einem Springsittich-Paar schafft er sich für den Anfang zwei Singsittiche an. Rasch bevölkern immer mehr Arten die acht selbst gebauten Volieren. "Es ist wie eine Krankheit", schildert der Zerbster schmunzelnd, wie ihn die Exotenzucht nach und nach "angesteckt" hat.

Heute besitzt er an die 30 Vögel. Zu den Singsittichen haben sich Halsbandsittiche, Pfirsichköpfchen, Grünflügelpapageien und Hahns Zwergaras gesellt. Nicht zu vergessen sind die beiden Graupapageien, die gern getrocknete Bananenchips und Erdnüsse knabbern. Den anderen serviert Cornell Lock täglich eine Obstmischung zum Körnerfutter und den variierenden Leckereien aus der Natur wie Vogelbeeren, Hirse oder Miere. Morgens füttert er zunächst die gefiederten Gesellen bei sich daheim. Abends sind dann die Tiere dran, die er bei seinen Großeltern in Bone hält. Einmal in der Woche kümmert er sich um die Reinigung der geräumigen Käfige. Und er tut es gern. Das Züchten exotischer Vögel "ist ein Hobby, das nicht jeder hat. Es ist zwar zeitaufwändig und etwas teuer, aber es macht Spaß", erklärt der 31-Jährige, der mittlerweile jedes Wochenende auf Vogelbörsen anzutreffen ist.

"Es ist ein Hobby, das nicht jeder hat."

Mit dem Züchten hat es bei ihm von Anfang an gut geklappt, obwohl 2011 eher ein schlechtes Zuchtjahr gewesen sei. Besonders zufrieden ist Cornell Lock mit seinen Graupapageien, die konsequent zwei Eier legen. Zwischen drei und sechs Eier umfasst derweil das Gelege bei den Pfirsichköpfchen. "Bei ihnen ist es schwierig, an frisches Blut ranzukommen, weil ich nur auf die gelbe Linie züchte", bemerkt der junge Zerbster.

Einiges hat er schon mit seinen Vögeln erlebt. "Die Springsittiche sind alle weggeflogen", erzählt der 31-Jährige, wie er bei der Konstruktion ihrer Voliere "Lehrgeld" zahlen musste. Und auch mit den kräftigen Schnäbeln der Graupapageien hat er bereits Bekanntschaft gemacht. "Schmerzhaft", sagt Cornell Lock und lacht. Zugleich verrät er, dass er seine Zucht später vielleicht mal noch um einige Amazonen erweitert. "Noch fehlt mir dazu das passende Gelände, denn diese Vögel brauchen viel Platz." Inzwischen kennt sich der 31-Jährige gut in der Materie aus. Seit 2007 gehört er dem "Kanarien und Exoten - Zerbst 1923 e.V." an. Seit 2008 engagiert er sich im Vorstand des Vereins, der am Wochenende in Walternienburg seine traditionelle Exotenschau veranstaltet. Gut 50 verschiedene Arten präsentieren die derzeit 22 Vereinsmitglieder im Saal des Volkshauses - darunter werden auch die Pfirsichköpfchen, Halsbandsittiche und Zwergaras von Cornell Lock sein.