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Handball Güsener HC: Ein Team, zwei Gesichter

Der Güsener HC schwitzt in der Vorbereitung. Alles für das große Ziel, in der Verbandsliga nicht noch einmal solch eine Hängepartie wie in der Vorsaison zu erleben.

03.08.2023, 18:15
Gegen den starken Aufsteiger vom FSV 1895 Magdeburg lieferten Lucas Beck (im Wurf) und Co. eine ihrer besten Saisonleistungen ab. Der knappe 30:29-Erfolg im Hinspiel war ein wesentlicher Eckpfeiler auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Gegen den starken Aufsteiger vom FSV 1895 Magdeburg lieferten Lucas Beck (im Wurf) und Co. eine ihrer besten Saisonleistungen ab. Der knappe 30:29-Erfolg im Hinspiel war ein wesentlicher Eckpfeiler auf dem Weg zum Klassenerhalt. Foto: Björn Richter

Güsen - bjr

Der gestrige Abend muss ein schöner im Leben der Güsener Handballer gewesen sein. Von Festtagsstimmung zu sprechen, wäre vermutlich doch ein wenig zu hoch gegriffen, allerdings brachte die Donnerstagseinheit erstmals wieder das geliebte Spielgerät zurück. „Bis dahin haben die Jungs den Ball nicht in die Finger bekommen. Wir sind am 12. Juni gestartet und haben uns seither auf Grundlagenausdauer konzentriert“, umriss GHC-Trainer Eric Steinbrecher die ersten sieben Vorbereitungswochen vor der neuen Verbandsliga-Saison. „Diese wird nicht einfacher als zuletzt, denn die Liga ist nicht schwächer geworden“, ist sich der Coach sicher.

Dass seine Mannschaft auch in der Serie 2023/24 zu den 14 Clubs zählt, die der Nord-Staffel ihr Gesicht geben, war bis zum zweiten Mai-Wochenende nicht klar. Erst am vorletzten Spieltag hatten sich die Güsener durch einen 30:23-Erfolg in Oschersleben den entscheidenden Matchball gesichert, ihn zwar anschließend im Derby gegen Eiche Biederitz (29:35) nicht eigenhändig verwandelt, aber letztlich drei Teams in der Tabelle hinter sich gelassen. Wohl nur die größten Fantasten hätten dem Team vor der Saison zugetraut, um die vorderen Plätze mitzuspielen. Dass am Ende aber nur ein Punkt über das Schicksal der vier Abstiegskandidaten entscheiden würde und der GHC bis zuletzt nicht aus dem Quartett der beiden Absteiger aus Stendal und Mieste sowie der HSG Börde ausbrechen konnte, hatten vorab gewiss auch nur wenige auf dem Zettel.

Dabei holte die Realität die Mannschaft früh ein. Dem ersten Achtungszeichen der Saison, einem 40:28-Heimsieg am 2. Spieltag über Wacker Westeregeln, folgte eine sieben Spiele währende Durststrecke, die erst durch die beiden knappen Siege in Stendal (37:26) und daheim gegen den FSV Magdeburg (30:29) ihr Ende fand. Da der Rückrunde jedoch nur drei weitere Erfolge hinzukamen, brach gegen Ende die Zeit der Rechenspiele an. Der direkte Vergleich mit den unmittelbaren Kontrahenten hätte zwar für Güsen gesprochen, musste letztlich aber nicht bemüht werden.

Steinbrecher erkannte in den Auftritten häufig die zwei Gesichter seiner Schützlinge: „Es war interessant, dass wir unser spielerisches Level hochhalten konnten. Tempo, Spielwitz – all das haben wir oft genug gezeigt und stellen ja auch den viertbesten Angriff der Liga (754 Saisontreffer, Anm. d. Red.). Das große Manko lag in der Deckung. Daher ist auch klar, dass wir unseren Schwerpunkt im Training vermehrt auf die Abwehrarbeit richten“, erklärte der Trainer, dessen Team zugleich einen moderaten Umbruch durchlebt.

Mit Steffen Bretschneider und Silvio Keil beendeten im Sommer zwei Routiniers ihre Karrieren. Daneben zog es Peter-René Keil zurück zum SV Preußen Schönhausen, mit dem er es ein weiteres Mal in der 1. Nordliga wissen will. Den drei Abgängen stehen ebenso viele neue Gesichter gegenüber. Zum einen wechselt mit Leon Sonnenberg ein Akteur aus der zweiten Mannschaft endgültig in den Verbandsliga-Kader. Daneben rückt der 17-jährige Oscar Liebich mit der Empfehlung von 116 Saisontoren in der Sachsen-Anhalt-Liga der männlichen B-Jugend in den Herrenbereich auf. Und zu guter Letzt hat Alexander Heisinger nach Abschluss seines Studiums dem Kribbeln in seinen Fingern nachgegeben. Ihn führte der Weg also auch zum GHC, wo er mit Fabian Wegner, Carlo Schulz oder René Teßmann auf vertraute Kollegen trifft, die bereits bei der SG Fortschritt Burg eine schlagkräftige Formation bildeten.