Billard 1. BCM startet mit bescheidenem Ziel
Der 1. BC Magdeburg setzt nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der neuen Saison auch auf Spieler aus den eigenen Reihen.

Magdeburg - Frank Eder hat sich am Mittwoch an den Tischen im Spiellokal an der Brenneckestraße betätigt, der 66-Jährige steht seit geraumer Zeit in einem noch intensiveren Training als zuvor. Schließlich wird er in der neuen Saison öfter mit dem Queue gefordert sein als in der Vergangenheit. Frank Eder gehört nämlich zum festen Aufgebot des 1. BCM, der an diesem Wochenende mit einer Doppelaufgabe in die 2. Dreiband-Bundesliga Nord startet – am Sonnabend bei der BG Coesfeld (14) und am Sonntag beim SCB Langendamm (11 Uhr).
Eder ist nicht der einzige Spieler aus den eigenen Reihen des Vereins, der für die Positionen drei und vier vorgesehen ist. Dazu gehören Uwe Werner, Karsten Schubert, Mario Jordan, Hartmut Hessing und Michael Schmidt, die allesamt die 40-Jahre-Marke überschritten haben. „Es ist sehr schwierig, die Jugend für Karambol zu rekrutieren“, berichtet Eder. „Aber das ist ein deutschlandweites Problem.“ Das Interesse am Poolbillard ist allein deshalb größer, weil „mit dem Einlochen der Kugel jeder sein Erfolgserlebnis hat, Karambol ist auch schwieriger zu erlernen“, erklärt Eder. Aber ganz sicher ist es wenigstens genauso faszinierend.
Spitzenspieler sind geblieben
Mit ihrer Faszination für das Spiel gehen die Magdeburger die erste Serie nach dem Abstieg aus der Bundesliga an. Sie haben die Spitzenspieler Dion Nelin (Dänemark), Ömer Karakurt (Türkei) und Radek Nowak (Tschechien) gehalten. Sie haben ihr unteres Duo mit Markus Schönrock und Falko Willenberger verloren. Schönrock aus dem brandenburgischen Oranienburg spielt nun in der Berlinliga für die Billard Akademie, Willenberger aus Berlin spielt künftig im Ruhrgebiet für Hilden. „Wir können es uns nicht mehr leisten, mit noch mehr Legionären zu spielen“, so Eder.
Mit dem Abstieg endete auch die Lotto-Förderung von 5000 Euro jährlich. „Aber wir sehen es zugleich als Chance, Spieler aus dem eigenen Verein sportlich zu fördern“, erklärt der Mannschaftsleiter. Mit diesen Spielern – inklusive Eder selbst – hat sich der BCM ein eher bescheidendes Ziel gesetzt. Eder: „Wir wollen am Ende einen gesicherten Mittelfeldplatz erreichen.“