Basketball Die Rolling Baskets stellen sich ab November einer neuen Herausforderung
Die Qualität der Gegner wird künftig eine andere sein: Die Rolling Baskets haben nur ein Jahr nach ihrem Einstieg in den Spielbetrieb für die Oberliga gemeldet.

Fermersleben - Die Rolling Baskets des FSV 1895 betreten auf der Suche nach der sportlichen Herausforderung ein Neuland. Nach der Umstrukturierung innerhalb des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) haben sie die Chance genutzt, um für die Oberliga zu melden. Nur ein Jahr nach ihrem Einstieg in den Spielbetrieb der Landesliga „treffen wir auf wesentlich stärkere Mannschaften und wir haben zusätzlich den Druck, gegen den Abstieg zu kämpfen“, berichtet Stephan Müller, Trainer, Spieler und Manager der Magdeburger Rollstuhl-Basketballer.
Müller hat seinen Kader in zwei Leistungsgruppen aufgeteilt. Die Besten spielen in der Oberliga und die weiteren Damen und Herren starten wiederum in der Landesliga, „in der sie sich weiterentwickeln können“. Und zwar bereits morgen mit dem Auftakt beim RSC Berlin, wo sie auf den Gastgeber (12 Uhr) und auf Alba III (14 Uhr) treffen.
Der Kader der Rolling Baskets ist allerdings noch nicht komplett. Nicht nur, dass zwei Akteure aus dem Rollstuhl-Rugby Interesse an einem Wechsel zu den Fermerslebern angemeldet haben. „Ich denke, wir werden auch noch einen Spieler aus Halle bekommen“, berichtet Müller und verweist auf den Umstand, dass sich die Oberliga-Mannschaft des RBC 96 aufgelöst hat. „So haben wir leider kein schönes regionales Derby mehr“, bedauert der 50-Jährige.
Wir treffen nun auf wesentlich stärkere Mannschaften und wir haben zusätzlich den Druck, gegen den Abstieg zu kämpfen.
Spielertrainer Stephan Müller
Das ändert aber nichts an der eigentlichen Herausforderung: „Die Reservemannschaften aus Jena und Berlin werden ihre U-23-Spieler zum Einsatz bringen, um sie in der Oberliga aufzubauen.“ Es wird in jedem Fall dynamisch auf dem Parkett, wenn es in den Kampf um Punkte geht.
Für die Magdeburger beginnt dieser Kampf nach der Abmeldung des RBC 96 nun am 4. November in der heimischen Halle in Westerhüsen. Dann empfangen sie Mitaufsteiger SGH Berlin II und das RBB Team Niners aus Chemnitz. Stephan Müller hat fünf Stammspieler für seine Erste auserkoren: Ronja Holze, Andrej Karenik, Ronny Deumeland, Emil Boden und Felix Lisch. „Emil ist unser einziger U-23-Spieler, der eine Doppellizenz für beide Mannschaften hat“, berichtet Müller. Auch aus dem zweiten Team können natürlich Spieler aufrücken, sollte ein verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfall danach verlangen.
Ronja Holze war übrigens noch eine Gegnerin der Rolling Baskets in der vergangenen Landesliga-Saison, sie spielte bei der SGH II, sie agierte mit Tempo und großem Ehrgeiz und scheute keinen Zweikampf. Zudem „ist sie sehr ballaffin“, erklärt Müller. Und erfahren ist die Magdeburgerin außerdem. Die 23-Jährige spielte zum Beispiel bereits in der Regionalliga Ost, sie gehört zum Kader der Frauen-Nationalmannschaft. Nun wird sie mit den Herren Karenik und Co. künftig in der Oberliga um den Klassenerhalt der Rolling Baskets spielen.
Eingespielt haben sie sich dafür bei Vorbereitungsturnieren. In Essen waren sie, in Hamburg und im thüringischen Schmölln. „Wir haben unterschiedliche Ergebnisse erzielt“, so Müller. Je nach Aufgebot. In Essen „haben wir mit der ersten Fünf gespielt und erst im Finale verloren.“ Das macht ihm entsprechend Mut, auch in der kommenden Serie eine gute Leistung abzuliefern „und wenigstens eine Mannschaft hinter uns zu lassen“.
Für eine gute Leistung müssen sie auch weit fahren. Bis nach Greifswald zum Beispiel, wo sie von der SG Rostock/Greifswald empfangen werden. Knapp 400 Kilometer entfernt, knapp vier Stunden Fahrzeit. Müller: „Das ist die weiteste Reise. Und dazu müssen wir auch eine Übernachtung organisieren.“ Es ist eben vieles neu in der neuen Saison. Aber eines bleibt: das Spiel.