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Schwimmen Leonie Märtens brennt für ihren Sport

An diesem Wochenende möchte Leonie Märtens vom SC Magdeburg in Irland erfolgreich abschneiden. Und sie sieht das dortige Turnier als Etappe zu ihrem großen Traum.

Von Yannik Sammert 10.08.2023, 09:00
Die aufstrebende Magdeburgerin Leonie Märtens  will bei der U-23-Europameisterschaft in Dublin ihre guten Resulate von der Deutschen Meisterschaft wiederholen, die ihr im Juli gelangen.
Die aufstrebende Magdeburgerin Leonie Märtens will bei der U-23-Europameisterschaft in Dublin ihre guten Resulate von der Deutschen Meisterschaft wiederholen, die ihr im Juli gelangen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Auf Leonie Märtens vom SC Magdeburg wartet an diesem Wochenende ein für sie bisher unbekanntes Erlebnis. Denn in Dublin ist sie bisher noch nicht geschwommen. Bei der erstmalig ausgetragenen U-23-Europameisterschaft an diesem Wochenende wird sie nun genau dies – wie auch ihre SCM-Kolleginnen Isabel Gose und Lara Seifert. „Ich freue mich darüber, in neuen Becken zu schwimmen und neue Erfahrungen zu sammeln“, sagt Märtens. Dies hilft der 19-Jährigen bei ihrer Entwicklung.

Und genau diese steht für sie im Mittelpunkt. Bei der Deutschen Meisterschaft Anfang Juli ist ihr der nächste Entwicklungsschritt gelungen. Denn bei dem Turnier in Berlin schnitt sie nicht nur richtig erfolgreich ab, sondern freute sich zudem über drei persönliche Bestzeiten im Freistil. Über 400 Meter reichte Märtens eigener Rekord für Platz zwei (4:07,81 Minuten), ebenso über 1500 Meter (16:08,54). Mit 8:31,47 Minuten bei der 800-Meter-Distanz holte sie sogar die Goldmedaille.

Und weil die diesjährige Abiturientin sich so verbessert hat, erscheint ihr Traum von Olympia 2024 in Paris zunehmend realistischer. „Über 1500 und 400 Meter habe ich schon die Norm geschafft“, hebt sie begeistert hervor und ergänzt: „Über 800 Meter Freistil fehlen mir noch rund fünf Sekunden zur Norm, aber ich bin optimistisch, dass ich das schaffe.“ Im Zeichen von Olympia in der französischen Hauptstadt stehen für sie auch die Wettbewerbe in Irland jetzt.

„Ich möchte die Zeiten von der DM dort bestätigen“, betont die Schwimmerin. Und sie konkretisiert dies folgendermaßen: „Über 1500 und 400 Meter will ich nochmal die Norm-Zeiten schaffen, denn ich darf die ja nicht verlieren. Und über 800 Meter möchte ich mich verbessern, da will ich auf jeden Fall unter 8:30 Minuten kommen.“ Bis zu den Olympischen Spielen in weniger als zwölf Monaten gilt ihr voller Fokus dem Sport. Und sie wird alles dafür tun, „dass ich erfolgreich bin“.

Als wesentliche Gründe für den Entwicklungssprung der vergangenen Monate sieht Märtens, „dass ich in diesem Jahr gesund geblieben bin und hart trainiert habe“. Und darüber hinaus begeistert sie ihre „top Toptrainingsgruppe“, zu der unter anderem Gose und Celine Rieder zählen. „Wir pushen uns gegenseitig enorm und das hilft einem sehr im Training“, erzählt die gebürtige Magdeburgerin von dem gemeinsamen Schuften mit den zahlreichen hochklassigen Schwimmern.

Meine Leidenschaft geht über in ein brennendes Feuer, da ich sozusagen Feuer und Flamme bin fürs Schwimmen.

Leonie Märtens vom SCM

Zu diesen gehört auch ihr Bruder Lukas, der wiederum mit Gose zusammen ist. „Sie unterstützen mich sehr mit Ratschlägen“, schwärmt Leonie Märtens von der besonderen familiären Verbindung. Und da sie in der Regel zusammen zu den Schwimmevents reisen, „bin ich im Grunde nirgendwo alleine“, sagt Leonie Märtens mit einem Lächeln. Gleichwohl bezeichnet sich die Sportlerin als Person, „die auch mal Zeit für sich braucht“. Dann fährt sie zur Entspannung etwa Rad, und verbringt überhaupt gerne Zeit in der Natur.

Im mentalen Bereich erweisen sich Gose und Lukas Märtens als Stützen für sie. Denn ihr großer Ehrgeiz, den sie mit dem großen Bruder teilt, sorgt manchmal für Traurigkeit. „Ich bin sehr schnell enttäuscht von mir, selbst wenn die Leistung gut war, ich aber mehr von mir wollte“, schildert die aufstrebende Schwimmerin ehrlich und ergänzt: „Die beiden und auch mein Trainer Bernd Berkhahn und sein Assistent Norbert Warnatzsch sagen mir dann, dass ich nicht traurig sein muss. Das baut mich auf.“

Gemeinsam mit Bruder Lukas und Gose ein Team bei der Mixed-Staffel über 4x200 Meter zu bilden – wie bei der Deutschen Meisterschaft, genießt die junge Frau sehr. „Eigentlich bin ich aber eher Langstrecken-Fan“, ordnet sie ein. Denn die Sportlerin zeichnet sich mehr über Ausdauer als über Schnelligkeit aus. Zudem mag Märtens, die nach Olympia zur Bundeswehr gehen will und nach ihrer aktiven Karriere zur Polizei, noch etwas anderes an den längeren Distanzen: „Man hat Zeit, die Gegner zu beobachten und mit ihnen zu schwimmen.“

Wer sich mit Märtens unterhält, bemerkt schnell ihre Passion für die Sportart. „Ich schwimme, seitdem ich vier Jahre alt bin, und liebe es“, schwärmt sie. „Und meine Leidenschaft wird umso größer, wenn ich sehe, dass ich mich verbessere. Meine Leidenschaft geht dann über in ein brennendes Feuer, da ich sozusagen Feuer und Flamme bin fürs Schwimmen.“ Und diese Begeisterung wiederum soll sich auch an diesem Wochenende möglichst positiv auf die Leistung auswirken.