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Fußball Otremba VfB-Trainer in Doppelfunktion

In der neuen Saison wird Trainer Stefan Otremba nicht nur mit den A-Junioren des VfB Ottersleben um die Landesmeisterschaft mitspielen, er wird auch die zweite Herrenmannschaft durch unbekannte Gewässer in der Landesklasse 4 führen.

Von Kevin Gehring 27.07.2023, 18:25
Stefan Otremba (l.) zeigt sich in der neuen Saison nicht nur für die A-Junioren, sondern auch für die Landesklasse-Elf des VfB Ottersleben veranwortlich. Bei der VfB-Reserve bekommt er Unterstützung von Benedikt Plehn (r.) und Holger Gummert.
Stefan Otremba (l.) zeigt sich in der neuen Saison nicht nur für die A-Junioren, sondern auch für die Landesklasse-Elf des VfB Ottersleben veranwortlich. Bei der VfB-Reserve bekommt er Unterstützung von Benedikt Plehn (r.) und Holger Gummert. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Als letzter ging Stefan Otremba am Mittwochabend über den dunklen Kunstrasenplatz am Schwarzen Weg, sammelte die Eckfahnen ein und unterhielt sich dabei mit Dennis Wanzek. Gewiss haben die beiden langjährigen Freunde dabei auch das eine oder andere Wort über die 90 Minuten verloren, die sie zuvor zu sehen bekamen. Die ersten 90 Minuten von Stefan Otremba als Chefcoach der zweiten Herrenmannschaft des VfB Ottersleben. Die ersten 90 Minuten in seiner neuen Doppelfunktion.

Denn in der Saison 2023/24 wird Otremba nicht nur die A-Junioren des VfB in der Verbandsliga trainieren, er wird auch die Landesklasse-Elf durch die gänzlich unbekannten Gewässer der Fußball-Landesklasse 4 führen. Dabei hatten die Ottersleber nach der Trennung von Vorgänger Wanzek, der vor drei Jahren über den engen Draht zu Otremba zum Verein gekommen war und die Reserve in die Landesklasse geführt hatte, eigentlich mit einem externen Übungsleiter geplant. Doch die Zusammenarbeit kam letzten Endes nicht zustande.

„Es sah zunächst so aus, als würden die zweiten Herren mit einem ganz dünnen Kader in die Saison starten“, erzählt Otremba. Stammkräfte wie Florian Braunert, Bendix Lorbeer (beide SV Fortuna II), Julien Finn Schneider (Blau-Weiß Wanzleben) oder Tilman Gall (Australien) hatten die VfB-Reserve, die schon in der Vorsaison immer wieder auf Unterstützung von den A-Junioren oder Alten Herren angewiesen war, im Sommer verlassen. „Der Plan war deshalb, dass wir die zweiten Herren zu den Spielen mit den Jungs aus der A-Jugend auffüllen“, erklärt Otremba, der in seiner neuen Doppelrolle das ideale Bindeglied zwischen beiden Teams bildet.

„Da waren auf einmal 21 Spieler vor Ort“

Doch bei seiner ersten Trainingseinheit mit der Landesklasse-Elf sollte es am Dienstagabend ganz anders kommen. „Da waren auf einmal 21 Spieler vor Ort“, berichtet Otremba und ergänzt: „Wenn die Beteiligung im Saisonverlauf so hoch bleibt, bildet natürlich die zweite Mannschaft ihren Spieltagskader selbst.“

Dann können sich die A-Junioren ganz auf die Verbandsliga konzentrieren, in der sie nach der „überragenden Vorsaison“ mit einem großen Ziel antreten. „Wir wollen wieder ganz oben mitspielen“, sagt Otremba. In der vergangenen Spielzeit wurde er mit seinen Jungs Vizemeister, musste in der Tabelle nur dem VfL Halle 96 den Vorzug lassen. Wie viel Potenzial in der Mannschaft steckte, zeigte sie gegen den Landesmeister: Mit 5:0 wurde der VfL Halle bezwungen. Für den späteren Regionalliga-Aufsteiger war es die einzige Niederlage der Saison.

Doch was hat den VfB so stark gemacht? „Der Zusammenhalt“, antwortet Otremba, „jeder ist bereit, für den anderen zu laufen, zu ackern, zu kämpfen. Dieser Teamspirit ist überragend. Das macht einen als Trainer unglaublich stolz.“ Und dieses enge Mannschaftsgefüge soll auch in der neuen Verbandsliga-Serie wieder zum Erfolgsgaranten werden. Otremba ist sich sicher: „Wir werden eine große Rolle im Titelrennen spielen, wenn die zweiten Herren nicht kränkeln.“

Arbeit an der Ausdauer und dem neuen Grundgerüst

Dann nämlich würden sich die Prioritäten verschieben. „Wir müssen jetzt mal schauen, wie es sich entwickelt“, erklärt der Coach in Doppelfunktion. Dass der erste Test mit der VfB-Reserve am Mittwochabend gegen den SV Arminia deutlich mit 1:9 verloren wurde, möchte Otremba keinesfalls überbewerten: „Nach nur einer Trainingseinheit war es bei uns ein Zufallsprodukt. Bei Arminia hat man dagegen gesehen, dass sie schon einige Wochen dabei sind. Sie haben das stark gemacht.“

Die beiden größten Aufgaben für die kommenden Wochen sind klar: „Wir müssen an der Grundlagenausdauer arbeiten und ein Grundgerüst für die zweiten Herren schaffen.“ Wenn das gelingt, ist Otremba guten Mutes: „Wir haben 85 Spieler für die beiden Herrenmannschaften und die A-Junioren. Daraus sollten sich jedes Wochenende drei schlagkräftige Mannschaften formen lassen.“

Für zwei davon wird er die Verantwortung tragen. „Organisatorisch wird das ein großer Aufwand“, weiß Stefan Otremba und ergänzt: „Wenn alle eng zusammenarbeiten, dann packen wir das.“