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Fußball So ist die Lage bei Besiegdas nach der Rettung durchs Hintertürchen

Der sportliche Abstieg des SSV Besiegdas 03 wurde am „grünen Tisch“ verhindert. Im Vergleich zur Vorsaison hoffen die Grün-Gelben nun auf Verbesserungen.

Von Yannik Sammert 12.07.2023, 19:39
Besiegdas-Trainer Maximilian Räcke konnte mit der abgelaufenen Saison nicht zufrieden sein, doch nun schaut er motiviert und optimistisch auf die kommende Serie.
Besiegdas-Trainer Maximilian Räcke konnte mit der abgelaufenen Saison nicht zufrieden sein, doch nun schaut er motiviert und optimistisch auf die kommende Serie. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Die vergangenen Wochen verliefen aus Sicht der ersten Herren des SSV Besiegdas emotional. Zunächst herrschte am 10. Juni als Vorletzter in der Endtabelle Trauer über den Abstieg aus der Landesklasse 2. Anfang Juli dann das Aufatmen: Für die Mannschaft geht es trotz des sportlichen Abstiegs in der bisherigen Spielklasse weiter. Denn Besiegdas hatte einen entsprechenden Antrag gestellt und tatsächlich einen freien Startplatz erhalten. Mit SSV-Trainer Maximilian Räcke hat sich die Volksstimme unter anderem über diese Entwicklung unterhalten.

Wie erlebte Räcke den Ligaerhalt durchs Hintertürchen?

„Mir ist extrem ein Stein vom Herzen gefallen“, beschreibt es der 26-Jährige und ergänzt: „Beim Team war es ganz genauso.“ Tatsächlich hätten einige Spieler den Verein bei einem Abstieg verlassen. Dies gilt etwa für Torhüter Marios Kolila. „Wir hätten den Jungs keine Steine in den Weg gelegt, sondern verstanden, wenn sie sich andere Optionen gesucht hätten“, sagt Räcke. Doch dazu kommt es nun nicht. Ein Umbruch bleibt aus, und das Team möchte neu angreifen.

Was sieht der Trainer als Kernproblem der Vorsaison?

Als Grund für den sportlichen Abstieg macht Räcke, der aktuell seine Trainer-C-Lizenz absolviert, den „extremen Personalmangel“ aus. Phasenweise war kein vernünftiges Training möglich, und mitunter konnten Partien nur mit Unterstützung aus der Reserve bestritten werden. Die Kadersituation verschärfte sich, als die ohnehin alles andere als breite Personaldecke wegen Verletzungen noch dünner wurde. Auf das Gefüge wirkte sich die Personalknappheit negativ aus.

Ist denn personell Besserung in Sicht?

Der Coach hofft, nicht mehr so von Personalsorgen geplagt zu werden. Optimismus wecken dabei Akteure, die nach Verletzungen zurückkommen werden, und A-Jugendliche, die der SSV hochgezogen hat. Zudem will sich der Verein laut Räcke „im neuen Semester an der Uni ein bisschen präsentieren“. Unter anderem eben durch mehr Kaderbreite peilt der Coach ein verstärktes Teamgefühl an, und er erwartet durch mehr Konkurrenzkampf eine „höhere Trainingsintensität“.

Mit welchem Ziel geht die Elf in die Saison?

Mehr Beständigkeit in den Leistungen möchte Räcke in der neuen Serie von seinen Schützlingen sehen. „Im Vorjahr hatten wir extreme Höhen, aber ebenso extreme Tiefen“, blickt der Lehramtstudent der Fächer Deutsch und Wirtschaft zurück. Gelingt es dem Team, die vielen guten Ansätze und Leistungen in einzelnen Spielen konstant auf den Platz zu bringen, glaubt der Coach auch an mehr als nur den Klassenerhalt. Dann darf es auch gerne ein „guter Mittelfeldplatz“ sein.

Hat das Magdeburger Team Abgänge zu beklagen?

Yunus Leventyüz hat die Mannschaft verlassen und läuft künftig in seiner Heimatstadt für die Reserve von Eintracht Wernigerode (Landesklasse) auf. „Das ist ein herber Verlust – menschlich wie sportlich“, bedauert Räcke den Wechsel des Verteidigers, der im Vorjahr auf 18 Ligaeinsätze kam. Darüber hinaus werden Stürmer Julius Förster (Studium in Köln) und Mittelfeldspieler Jan Brinkmann (wegen Job) nur noch sporadisch mit an Bord sein.

Der SSV-Coach traut es allerdings den bisherigen A-Jugendlichen, Angreifer Finn Helmecke, Martin Edmund, Johannes Malte Popien und Milan Meier (alle drei Mittelfeld) zu, diesen personellen Aderlass aufzufangen: „Sie haben in der abgelaufenen Saison schon für uns gespielt und uns da sehr gut verstärkt. Jetzt wollen wir sie weiter integrieren.“

Wie blickt Räcke auf die Veränderungen bei der zweiten Mannschaft?

Bislang bildeten die Reserve von Besiegdas und der USC Magdeburg eine Spielgemeinschaft. Doch dies gehört der Vergangenheit an. „Bereits im Laufe der Saison hat sich das abgezeichnet“, schildert Räcke. Beide Teams wuchsen nicht wirklich als Kollektiv zusammen, und mit dem gemeinsamen Weg ging großer logistischer Aufwand einher. Besiegdas II unter Trainer Dirk Bertram geht nach dem Abstieg aus der Stadtoberliga nun in der Stadtliga an den Start.

Ein paar Spieler vom USC, der nur noch eine Kleinfeldmannschaft stellt, sind zu Besiegdas gewechselt. Räcke und Bertram beabsichtigen, dass auch mal der ein oder andere Akteur von den ersten Herren beim zweiten Team aushilft. Und Räcke meint: „Für die Jungs bietet sich die Chance, nach dem Abstieg eine neue Teamchemie zu entwickeln und mehr Siege zu holen.“ Und genau diese beiden Aspekte möchte Räcke ja auch mit seiner Elf erreichen.