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Fußball So lief das Derby zwischen Preussen und dem SV Fortuna

Der SV Fortuna Magdeburg hat das Stadtderby der Verbandsliga beim MSC Preussen mit 3:1 (1:1) gewonnen. Dabei zeigten die Neustädter nach Rückstand eine deutliche Leistungssteigerung.

Von Kevin Gehring 17.09.2023, 20:45
Völlig frei: Fabian Karow ließ beim zweiten Treffer der Fortunen  Keeper Nathan  Ghazbaf keine Chance. In der ersten Halbzeit hatte der MSC den Gästen noch mehr als Paroli geboten.
Völlig frei: Fabian Karow ließ beim zweiten Treffer der Fortunen Keeper Nathan Ghazbaf keine Chance. In der ersten Halbzeit hatte der MSC den Gästen noch mehr als Paroli geboten. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Olaf Milz hatte in der Halbzeitpause so ein Gefühl. „Wer das nächste Tor schießt, gewinnt das Spiel“, prophezeite der Sportliche Leiter des MSC Preussen – und er sollte am Sonnabend recht behalten. Sean-Niklas Priese brachte aus dem Halbfeld die Flanke, Benedikt Megel legte im Strafraum per Kopf quer und Fabian Karow drückte den Ball über die Linie. Es war die sehenswerte Kombination zur 2:1-Führung für den SV Fortuna, der das Stadtderby der Fußball-Verbandsliga bei den Preussen am Ende mit 3:1 (1:1) gewann. Die 118 Zuschauer im Heinrich-Germer-Stadion sahen dabei ein Spiel mit zwei Gesichtern.

Im ersten Durchgang sahen sie Preussen, die mehr als nur Paroli boten. Dabei zeigte sich: „Wenn wir in der Ordnung bleiben und unseren Matchplan umsetzen, kann es funktionieren“, so MSC-Coach Christoph Albrecht. Dessen Defensive, die in einer Fünferkette angeordnet war und mit dem reaktivierten Routinier Patrick Appel (40) in der Innenverteidigung eine Überraschung aufzubieten hatte, stellte die Fortunen vor Probleme. „In der ersten Halbzeit waren wir grottenschlecht“, schimpfte auch Fortuna-Trainer Dirk Hannemann, dessen Elf zwar mehr Ballbesitz hatte, aber kaum Gefahr auf das generische Tor zustande brachte.

„Wir haben uns in der Halbzeit ein bisschen angeschrien“

So war es nicht unverdient, dass die Preussen nach einer knappen halben Stunde in Führung gingen. Kapitän Arbnor Dervishaj schlug den Ball von der Mittellinie weit rechts in den Strafraum, wo ihn Yohanes Tafere mit dem ersten Kontakt stark annahm und mit dem zweiten aus spitzem Winkel unter die Latte knallte (28.). Doch bis zur Pause hatte diese Führung keinen Bestand. „Leider bringen wir uns wieder selbst um den Lohn“, sagte Albrecht. MSC-Keeper Nathan Ghazbaf, der wenige Augenblicke zuvor noch glänzend gegen Megel pariert hatte, bekam einen hohen Ball nicht zu greifen. Die verunglückte Abwehr landete bei Charlie Schüler, der per Kopf zum Ausgleich traf. „Das war der Knackpunkt im Spiel“, war sich Albrecht im Nachgang sicher. „Wieder hat sich die Verunsicherung gezeigt. Und wenn solche Fehler schon erfahrenen Spielern unterlaufen, die eigentlich unser Rückhalt sind, können wir das nicht kompensieren.“

Mit dem Ausgleich und nach dem Seitenwechsel wurde es plötzlich ein ganz anderes Spiel. „Wir haben uns in der Halbzeit ein bisschen angeschrien und die Reaktion der Mannschaft ist völlig okay“, erklärte Hannemann. „Was wir in den zweiten 45 Minuten gezeigt haben, war sehr in Ordnung.“ Begonnen mit dem Angriff über mehrere Stationen, der schließlich zur Führung durch Fabian Karow geführt hatte (49.). „Beim 1:2 sind wir noch nicht wach und verlieren mit dem Rückstand das Handling“, sagte Albrecht.

MSC knüpft nicht mehr an erste Hälfte an

Von nun an wurden die Fortunen ihrer Favoritenrolle gerecht und dominierten das Geschehen. Begünstigt davon, dass mit Dervishaj der herausragende Preusse nach nur einer knappen Stunde (nach Erkältung) ausgewechselt werden musste. „Damit haben wir an Ordnung verloren“, erkannte Albrecht. Und das wiederum nutzten die Neustädter auf einfachste Weise: Im Doppelpass mit Megel hebelte Schüler die Abwehrreihe aus und traf zum 3:1 ins linke Eck (77.). Es war die Entscheidung in diesem Stadtderby – zumal die Fortunen durch Albert Halilaj (54.), Noah Sachrau (74.) und Karow (79.) noch beste Chancen hatten, um das Ergebnis deutlicher zu gestalten. „Normalerweise müssen wir noch einige Tore mehr schießen, aber am Ende ist wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben“, betonte Hannemann. Sein Gegenüber bedauerte hingegen, „dass wir die Leistung aus den ersten 40 Minuten nicht über die volle Distanz bringen“. Wer weiß, was an diesem Tag sonst noch möglich gewesen wäre.