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Handball Umbruch und Aufbruch beim BSV 93

Die Olvenstedter geben dem Nachwuchs eine Chance und bilden eine zweite Männer-Mannschaft.

Von Daniel Hübner 02.07.2025, 12:53
Start in der B-Jugend, stark in der A-Jugend: Jetzt verstärkt Yannik Weine (am Ball) auch die Männer des BSV.
Start in der B-Jugend, stark in der A-Jugend: Jetzt verstärkt Yannik Weine (am Ball) auch die Männer des BSV. Eroll Popova

Olvenstedt - Sven Liesegang hat am Dienstag dieser Woche seinen 56. Geburtstag gefeiert. Und womöglich zahlreiche Nachrichten von seinen Schützlingen erhalten. Wie zum Beispiel von John Bade. „Ja, ich habe ihm am Vormittag gratuliert“, sagte der 40-Jährige, der auch in der kommenden Saison zur Mannschaft des Handball-Oberligisten BSV 93 gehören wird, mit einem Lächeln. Auf seine Routine will Liesegang, der als Trainer in seine dritte Saison bei den Olvenstedtern geht, nicht verzichten. Und dennoch lässt sich anhand der Kaderplanung feststellen: Der BSV, der Tabellensechste der vergangenen Spielzeit, steht vor einem Umbruch und Aufbruch zugleich.

Wichtige Spieler gehen nämlich. Marvin Panoven zum Beispiel, der ehemalige SCM-Youngster, der nach langwieriger Verletzungsgeschichte beim BSV ein neues Handball-Kapitel aufgeschlagen „und wieder Blut geleckt hatte“, so Bade. Zudem war Panoven mit 182 Toren der beste BSV-Werfer der abgelaufenen Saison. Louis Karsubke zum Beispiel, der gerade in der Zwangspause von Till Wagner, der lange Zeit verletzt fehlte, „einen riesigen Sprung macht hat“. Beide wechseln zu Eintracht Gommern. Beide sind deshalb Gegner der Olvenstedter in der neuen Saison, die am ersten September-Wochenende mit dem Heimspiel gegen den HC Burgenland II eingeläutet wird.

Panoven und Karsubke wechseln nach Gommern

Bislang haben sich die Magdeburger noch nicht eines externen Ersatzes bedient, zumindest gibt „es dazu nichts Konkretes“, erklärte Bade, der zugleich im Vorstand des BSV sitzt. Womöglich wird das auch nicht nötig sein. In der jüngsten Vergangenheit haben sich unter den Trainern Nico Geckert und Fabian Walter Talente entwickelt, die man zu den stärksten Nachwuchsgenerationen in der Vereinsgeschichte zählen darf. Und die nun ihre ersten Schritte bei den Männern gehen werden.

A-Junior Louis Brand ist diesen Schritt bereits in der vergangenen Saison gegangen, nun ziehen Julius Heinrich, Finn Arnold und Yannik Weine nach. „Ich bin davon überzeugt, dass sie für uns eine Verstärkung sind“, betont Bade. Weine war mit 155 Toren der zweitbeste Werfer der A-Jugend in der jüngsten Oberliga-Serie. Alle drei haben für den BSV den Vorteil, dass sie auch perspektivisch bleiben. „Sie gehen zur Schule, machen ihre Ausbildung in Magdeburg oder studieren auch hier“, erklärte Bade. Das gilt für einen anderen Akteur nicht, und zwar für den besten Werfer der A-Jugend: Philipp Riechert (178) wechselt zum Studium nach Hamburg.

A-Jugend bildet Kern der zweiten Mannschaft

Da die drei Youngster zum jüngeren Jahrgang des ältesten Nachwuchses gehören, ändert sich auch die Struktur im Unterbau. Zum einen wird es künftig statt zwei, nur eine A-Jugend-Mannschaft geben. Zum anderen öffnen die Olvenstedter auch den weiteren Kadern die Möglichkeit, bei den Herren zu wachsen. „Wir haben eine zweite Mannschaft gemeldet, die in der Nordoberliga eingegliedert wird“, so Bade. Die Spieler der aufgelösten A-Jugend, die in der vergangenen Serie bei nur einer Niederlage aus 24 Spielen Landesmeister wurde, werden den Kern dieses Teams bilden. „Wir hatten in der ersten Mannschaft zuletzt 22 Akteure im Kader, unser Trainer musste dann schweren Herzens entscheiden, wer nicht auf dem Spielberichtsbogen darf“, begründete Bade außerdem die Bildung des Reserveteams.

Verantwortet und betreut wird die Mannschaft von Thorsten Lantzsch. „Er hat selbst mich schon trainiert“, sagte Bade lächelnd. Und Lantzsch und Liesegang werden beraten, wie sie das Training künftig getrennt oder gemeinsam gestalten können und wie sie dem Nachwuchs regelmäßig Einsatzzeiten geben können. Bade: „Das Gute ist, dass gerade U-21-Spieler am Wochenende doppelt spielen dürfen.“