Volleyball USC: Das schwere Erbe des Max Rössig
Bei den Volleyballern des USC Magdeburg stehen in dieser Saison einige junge Akteure im Kader, für die die dritte Liga eine beträchtliche Herausforderung ist. Einer von ihnen ist Max Rössig.

Magdeburg - Die Fußstapfen, in die Max Rössig im vergangenen Sommer getreten ist, waren riesengroß. Gleich zwei gestandene Mittelblocker hatten den USC verlassen. Zwei Leistungsträger, die mit den Magdeburgern in der Vorsaison souverän den Klassenerhalt in der 3. Liga gesichert haben. In dieser Serie allerdings hat die Mannschaft erst eine einzige von elf Partien gewonnen. Kein Wunder also, dass Max Rössig, angesprochen auf seine bisherige Zeit bei den Elbestädtern, nachdenklich wird. Und dann gesteht: „Die ersten Spiele habe ich schon sehr gehadert, weil ich gedacht habe, wenn ich jetzt ein bisschen besser wäre, dann könnten wir vielleicht auch mal Punkte sammeln.“
Der Neuzugang soll und möchte also die Abgänge von Lennard Roßmy und Christian Ihle im Mittelblock kompensieren, womit er ein schweres Erbe übernommen hat. Gerade als Akteur, der zuvor in der Oberliga (TSV Giesen III) auflief, eine beträchtliche Herausforderung. Sein Trainer Dennis Raab betont: „Max ist ein junger Spieler, der das Niveau noch nicht ganz kennt.“ Und der Spieler mit der Trikotnummer neun selbst verdeutlicht: „In die dritte Liga reinzuwachsen, ist vom Tempo, vom Körperlichen und Athletischen hart.“
Nicht nur ihm geht es in dieser Saison so beim USC. Die Mannschaft ist insgesamt jung. Unerfahrene Akteure sollen in Liga drei mithalten. Genau da liegt die wohl größte Herausforderung der Elbestädter in dieser Serie – und weil sie Tabellenschlusslicht sind, eben auch das größte Problem.
Das Team hat mich gut aufgefangen.
Max Rössig über den schwierigen Start in Liga drei
Doch Rössig ist für die Magdeburger ein ermutigendes Beispiel dafür, dass diese Aufgabe mit Geduld durchaus gemeistert werden kann. Denn er hat sich gesteigert, was ihn freut. Diese Verbesserung steht maßgeblich in Verbindung mit einer mentalen Entwicklung: Der 23-Jährige zweifelt nicht mehr an sich, sondern legt eine positivere Einstellung an den Tag und arbeitet zudem ehrgeizig. Dass er nun an diesem Punkt steht, hängt besonders mit dem Verhalten seiner Gefährten zusammen, als es für den Neuzugang noch nicht lief. „Das Team hat mich da gut aufgefangen“, freut sich der junge Akteur und lobt auch gleich die „super Teamchemie“.
Eingewöhnen musste sich Rössig in Magdeburg nicht. Ursprünglich kommt er zwar aus Giesen im niedersächsischen Landkreis Hildesheim – eine kleine Gemeinde mit einem Bundesligisten. Fürs Studium kam der Akteur allerdings einst an die Elbe und spielte in der Saison 2020/21 noch für das zweite Team des USC, danach absolvierte er ein Praktikum in Hannover und schloss sich wiederum Giesen an. Nun ist er zurück und büffelt aktuell an seiner Bachelorarbeit in Biosystemtechnik.
Coach Raab sieht bei seinem Schützling einen „Schritt in die richtige Richtung“. Für den Trainer ist klar: „Er muss an sich glauben. Volleyball ist nun mal ein fehlerbelasteter Sport, da müssen Spieler lernen mit diesen Situationen positiv umzugehen. Denn auch wenn ein Fehler passiert ist, geht es weiter.“ Kapitän Tom Heidecke erklärte gegenüber der Volksstimme indes vor nicht langer Zeit über seinen Teamkollegen: „Max spielt schon eine starke Mitte und hat trotzdem noch Potenzial nach oben.“
Dieser Zwiespalt zeigte sich etwa auch beim 0:3 gegen Dessau im letzten Heimspiel des Jahres: Rössig blockte mehrfach klasse, stand teils aber unglücklich und setzte einen Aufschlag ins Netz. Für Raab überwogen bei Rössig jedoch die starken Momente: „Es war eines seiner besten Spiele“, betonte der Coach, der nun auf mehrerer solcher Leistungen hofft. Diese Hoffnung teilt auch der Mittelblocker. Und verfolgt für den weiteren Saisonverlauf ein Ziel: „Weiter in die dritte Liga reinwachsen.“