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Interview mit Schneidlingens Vorsitzendem „Würde unser Vorhaben nicht als Vision bezeichnen“

Die Rückrunde in der Fußball-Salzlandliga steht in den Startlöchern. In der Serie „Was uns bewegt“ beantworten Funktionäre, Trainer oder Spieler Fragen rund um das runde Leder, aber auch abseits des sportlichen Geschehens. Diesmal hat sich Redakteurin Maria Kurth mit Martin Hense, Vorsitzender bei Fortuna Schneidlingen, unterhalten.

Von Maria Kurth 11.02.2023, 07:00
Dave Ziege (links) und Fortuna Schneidlingen mussten in der Hinrunde immer wieder mit personellen Ausfällen kämpfen. Nur sechs Punkte fuhr Fortuna ein – fünf davon in der Fremde.
Dave Ziege (links) und Fortuna Schneidlingen mussten in der Hinrunde immer wieder mit personellen Ausfällen kämpfen. Nur sechs Punkte fuhr Fortuna ein – fünf davon in der Fremde. Foto: Sven Brückner

Beginnen wir mit einem kurzen Rückblick: In der Hinserie gelang den Männern in der Salzlandliga lediglich ein Sieg und drei Remis. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Gründe für das bisher schlechte Abschneiden? Das schlechte Abschneiden ist meiner Ansicht nach der dünnen Personaldecke geschuldet. Wir mussten die Lücken in unserer Startformation oftmals mit sehr jungen Spielern unserer 2. Mannschaft füllen, die oft ins kalte Wasser geworfen wurden. Ich hätte den Jungs gern mehr Zeit gegeben, sich in der Salzlandliga zurechtzufinden.Auffällig: Fünf seiner sechs Punkte holte Schneidlingen in der Ferne. Lastet da ein kleiner Heimfluch auf dem Team? Nein, das würde ich nicht sagen. Wir haben durch den relativ frühen Wintereinbruch im letzten Jahr zwei Heimspiele auf das kommende Frühjahr verschieben müssen. Diese zwei Spiele geben uns durchaus die Möglichkeit, unsere Heimbilanz etwas zu verbessern.Mit 34 Jahren sind Sie noch ein recht junger Vereinsvorsitzender. Welche Vision haben Sie mit dem Verein? In den letzten Jahren haben wir mitansehen müssen, wie bei vielen ambitionierten Vereinen mit großen Visionen die „Lichter“ ausgegangen sind. Insofern würde ich unser Vorhaben nicht als Vision bezeichnen. Wir möchten unseren Zuschauern attraktiven Fußball bieten, der Spaß macht. Egal in welcher Spielklasse! Außerdem ist uns sehr wichtig, auch über die Ortsgrenzen hinaus, allen Kindern und Jugendlichen das Fußballspielen und die Teilnahme am Vereinsleben zu ermöglichen.Als Maschinenbau-Ingenieur können Sie vermutlich gut mit Zahlen umgehen. Ein Vorteil auch als Vorsitzender? Ein guter Umgang mit Zahlen ist sicher nicht von Nachteil, aber was das angeht, bin ich sehr froh einen gut funktionierenden Vorstand um mich herum zu haben, der mir in puncto Zahlen den Rücken frei hält. In Zeiten von Inflation, steigenden Energiepreisen und Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit: Wie schwer ist es, einen Amateurverein in diesen Tagen auch finanziell gut aufzustellen? Im Zuge der Energiekrise sind wir mehr denn je auf unsere Sponsoren angewiesen, denen wir überaus dankbar sind! Wir als Verein sind stets darauf bedacht, unsere Ausgaben im Rahmen zu halten, um auch langfristig schweren Zeiten trotzen zu können.Zurück zum Sport: Der deutsche Fußball krankt aktuell an der eigenen Identität und damit auch im Verhältnis zu den eigenen Fans. Haben Sie die WM in Katar verfolgt? Und wenn ja, woran glauben Sie, ist das deutsche Team gescheitert? Ich habe die WM in Katar nicht so stark verfolgt wie die Weltmeisterschaften zuvor. Ich für meinen Teil hatte das Gefühl, dass der Hauptfokus vor und während der WM nicht auf dem Fußball an sich lag. Hier hätte man sich vielleicht besser auf die eigenen Stärken besinnen sollen.