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Fußball SV Wolmirsleben erhält klare Absage

Kein Zweikampf um die Landesklasse: Groß Rosenburg ist einziger möglicher Aufsteiger

Von Tobias Zschäpe und Kevin Sager 12.05.2021, 08:55
Patrick Anhalt (links) und der SV Wolmirsleben werden auch in der Saison 2021/22 auf die SG Neugattersleben/Calbe II treffen. Der Antrag auf Aufstieg in die Landesklasse wurde vom KFV Fußball Salzland abgelehnt.
Patrick Anhalt (links) und der SV Wolmirsleben werden auch in der Saison 2021/22 auf die SG Neugattersleben/Calbe II treffen. Der Antrag auf Aufstieg in die Landesklasse wurde vom KFV Fußball Salzland abgelehnt. Foto: Sven Brückner

Wolmirsleben

Zähneknirschend haben die Verantwortlichen des mit der TSG Unseburg/Tarthun fusionierten Vereines die Antwort des KFV zur Kenntnis genommen. „Es ist eine eindeutige Angelegenheit. Der Verband hat uns dargelegt, dass die Durchführungsbestimmungen nur Groß Rosenburg als Aufsteiger zulassen, auf Grund der mehr erzielten Tore“, erklärt Tobias Maier, Abteilungsleiter des SVW. Sportrechtlich haben die Wolmirsleber somit keine Chance, gegen diese Entscheidung vorzugehen, weshalb Maier rechtliche Schritte gegen diese Entscheidung ausschließt. „Das würde uns letztlich nur Zeit und Geld kosten und die Erfolgsaussichten sind gering.“

Wolmirsleben hatte in seinem Antrag auf Gewährung des Aufstiegsrechtes neben einem Punktequotienten auch einen Torquotienten ins Spiel gebracht. Mit diesem wäre eine sportlich fairere Endabrechnung möglich gewesen. Auch die Tatsache, dass Wolmirsleben unverschuldet ein Ligaspiel weniger absolviert hat, da sie auf Grund der ungeraden Mannschaftszahl in der Salzlandliga bereits spielfrei waren, wäre mit einem solchen zweiten Quotienten in die Tabelle eingeflossen – und hätte Wolmirsleben Platz eins eingebracht.

Torquotient nicht vorgesehen

Doch das Problem ist: Ein solcher „Torquotient“ ist in den Durchführungsbestimmungen des KFV Salzland nicht vorgesehen. In Punkt 3.1 „Sonderregelungen für die Spielzeit 2020/2021“ ist verankert, dass bei gleichem Punktequotient zunächst die Tordifferenz und bei weiterer Gleichheit die mehr erzielten Tore herangezogen werden.

Somit ist Groß Rosenburg klar im Vorteil, denn während Wolmirsleben in vier Spielen elf Mal traf, kommen die Rot-Weißen bei einer Partie mehr auf 21 Treffer. „An eine solche Ungleichheit an Spielen bei einem Abbruch hat scheinbar niemand gedacht, als die Durchführungsbestimmungen festgelegt wurden. Da hätte man vorher anders entscheiden können, um jetzt im Nachhinein eine fairere Entscheidung zu fällen“, ärgert sich Maier. „Wir wären an einer sportlichen Lösung interessiert gewesen, aber dafür gibt es keine Grundlage.“

Ähnlich verlief es zuletzt im Kreisfachverband Fußball Wittenberg, wo lange Zeit mit einem Aufstiegsspiel zwischen den beiden verlustpunktfreien Vereinen aus Pratau und Gräfenhainichen geliebäugelt wurde, dieses letztlich aber durch den Verband abgelehnt wurde. Prataus Verzicht auf den Aufstieg verhinderte am Ende einen Losentscheid.

Zu 97 Prozent in der Landesklasse

Auch Maier hatte bereits, als der SVW den Aufstiegsantrag eingereicht hatte, angedeutet, dass ein Spiel der punktgleichen Groß Rosenburger und Wolmirsleber zumindest etwas sportliche Fairness in die Entscheidung über den Gang in die Landesklasse gebracht hätte. Doch dazu wird es nicht kommen. Die im Vorfeld bestimmten Kriterien – wie fair oder unfair man sie auch einschätzen mag – gelten nun für alle Mannschaften.

In Groß Rosenburg hatte man mit einer Entscheidung zu den eigenen Gunsten bereits gerechnet. „Dass der SV Wolmirsleben sich auch gemeldet hatte zwecks eines Aufstiegs haben wir nur aus der Presse erfahren. Unser Trainer hatte mir aber schon gesagt, dass wir auf jeden Fall mehr Tore geschossen haben und wir somit auch aufsteigen können“, hält Gunter Mittmann, Präsident des SV Rot-Weiß, fest. Mit einer endgültigen Entscheidung, ob der Verein die Chance zum Aufstieg nutzen wird, lässt man sich aber noch etwas Zeit. „Der Trainer und der Abteilungsleiter wollen hoch. Ich sage mal, zu 97 Prozent spielen wir in der kommenden Spielzeit in der Landesklasse.“