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Magdeburger Zoo Perret: "Unsere Tiere sind zum Greifen nah"

Am 5. Juni feiert die Volksstimme das Pusteblume-Kinderfest im Magdeburger Zoo. Doch wie nah kommen Besucher den Tieren an anderen Tagen?

15.04.2016, 23:01

Beim Pusteblume-Kinderfest der Volksstimme im Magdeburger Zoo können am 5. Juni alle Kinder von 11 bis 18 Uhr können auf "Safari" gehen. Fragen rund um den Zoo beantwortet Zoodirektor Kai Perret.
Im Magdeburger Zoo wird seit Jahren viel gebaut und umgestaltet. Was ist in letzter Zeit neu entstanden?
Kai Perret: Kurz vor Ostern haben wir die AFRICAMBO Lodge eröffnet. Hier kann man sich fast wie in Afrika fühlen, denn es werden Köstlichkeiten aus der Küche „Mama Afrika“ aufgetischt, und es gibt einen afrikanischen Marktplatz. Von hier aus hat man auch einen tollen Blick auf das „Hochland von Äthiopien“. Gleich nebenan hat die neue Anlage für Blutbrustpaviane und Nubische Steinböcke eröffnet. Die Blutbrustpaviane, auch Dscheladas genannt, sehen aus wie Primaten mit „Perücken“. Die fünfköpfige Pavian-Horde lebt bei uns mit den Blauflügelgänsen und Schwarzenten zusammen, die auch in Afrika ihre Heimat haben.
Wird noch etwas neu eröffnet?
Ja, es geht weiter! Die neue Anlage für Mandrills und Goldbauchmangaben wird bald eröffnet. Dafür nutzen wir das alte Menschenaffenhaus. Wir haben das Umfeld genau an die Lebensbedürfnisse für diese beiden imposanten Affenarten angepasst. In den nächsten Monaten werden auch weitere AFRICAMBO 2 Projekte fertig. Ein bisschen später, wahrscheinlich im Frühling 2017, ziehen die Giganten im Tierreich, die Elefanten, in ihr neues Domizil ein. Damit haben wir dann das größte Bauprojekt des Magdeburger Zoos abgeschlossen, und der Zoo wird ein „großes Stück“ gewachsen sein.
Kommen Besucher den Tieren bei Ihnen auch mal ganz nah?
An vielen Stellen kommt man ihnen zum Greifen nah. Wir haben eine Anlage für australische Sittiche. Wer dort einen Hirsekolben in der Hand hält, kann fast sicher sein, dass die Wellensittiche darauf fliegen. Die Angola-Guerezas, die Weißkopfsakis und Uhus haben auch „Wohnungen“, die Besucher betreten können. In unserer Madagaskar-Anlage gibt es tierisch nahe Begegnungen mit „Maja“ und „Onja“ – den beiden Gürtelvaris, der quirligen Kattagruppe „Egon“, „Kjeld“, „Benny“, „BÆrge“ und „Ärd“ und den Rotstirnmakis. Hier erfahren Besucher in der TIERISCH NAH-Arena bei Programmen auch viel über die Tierwelt Madagaskars. Bei öffentlichen Fütterungen bei den Elefanten, Brillenpinguinen oder dem Sibirischen Tiger beantworten unsere Zoo-Tierpfleger Fragen wie: Was hat es mit der „Pinguin-Schule“ auf sich? Ist der Sibirische Tiger wasserscheu? Wie viel und was „futtert“ der Afrikanische Elefant?
Das Spitzmaulnashorn Makibo wurde nach seiner Geburt im vorigen Jahr berühmt, weil man durch eine Webcam in die Kinderstube gucken konnte. Wie geht es Makibo jetzt?
Makibo hat am 25. März seinen ersten Geburtstag gefeiert. Er bringt jetzt schon fast 500 Kilogramm auf die Waage. Bei seiner Geburt hat das Baby 35 Kilogramm gewogen. Er ist auch schon ganz schön groß geworden: Von den Füßen bis zur Schulter sind es 1,10 Meter. Makibo ist ein kräftiges Nashornkalb. Natürlich wächst es noch weiter. Die Mutter wiegt etwa 900 Kilogramm – ungefähr so viel wie ein Kleinwagen.
Wie bereiten Sie sich auf das Pusteblume-Kinderfest vor?
Bei so einem Fest gibt es vorher viel zu tun. Wir stecken mitten in den Vorbereitungen. Das beginnt damit, dass wir erklären müssen, wie man uns erreicht, und endet bei einigen Vorsichtsmaßnahmen.
Ist so ein großes Fest Stress für die Tiere?
Nein. Wenn wir nur manchmal so große Veranstaltungen haben, spielt das für die Tiere keine Rolle. Jetzt bei dem guten Wetter kommen ja auch wieder mehr Besucher. Die Tiere werden also darauf vorbereitet, viele Menschen um sich zu haben. Was sie nicht mögen, sind plötzliche laute Geräusche. Wir freuen uns auf das Fest!