Freiwillige bauen Abenteuerspielplatz

Wegenstedt l „Wer will fleißige Handwerker sehen“, singen die Mädchen und Jungen der Grundschule „Am Wald“ und der Kindertagesstätte „Spetzenpieper“. Kleine und große Handwerker krempeln ihre Ärmel hoch. Die Mission ist es, einen Platz zum Spielen und Toben mit ganz vielen Geheimnissen zu schaffen. Verborgene Gänge, Geheimverstecke und eine Ausgrabungsstätte mit Überraschungen. In vielfacher Weise sollen die Kinder wie bei einer Schatzsuche über das ganze Areal geleitet werden und gleichzeitig etwas über den Drömling lernen.

Tage zuvor hatten die Kinder Plakate mit dem Aufruf zur Aktion „Mitmachen statt meckern“ gemalt und überall im Ort verteilt. Aber nicht nur aus dem Ort, sondern Helfer sind aus der gesamten Region dabei, denn die Wunschliste ist lang.

Mit Hilfe von Kettensägenkünstler Lorenz Tacke aus Zobbenitz wird die Idee verwirklicht, für den Spielplatz eine Murmelbahn zu bauen. Der Plan geht auf. Die erste Murmel rollt in den Bahnen auf dem Holzstamm. Eifrig wird sofort um die Wette gemurmelt. Die Kinder staunen, als Tacke einen Drachenkopf aus einer Eiche schnitzt.

Die neunjährige Vanessa Rimbach ist begeistert und verrät: „Wir bauen sogar einen Abenteuerparcours.“ Ihre Mitschülerin Nika Anthe beschreibt: „Ich finde es schön, dass wir mehr Spielgeräte bekommen.“ Der neunjährige Mica Gödecke ergänzt: „Ich finde es super, dass wir Kinder mit anpacken dürfen.“ So fertigen die Kinder zusammen mit Mitarbeitern des Naturparks und anderen Naturschützern Nistkästen und Insektenhotels an. Julien Brandt und Mica Gödecke fahren unermüdlich Mulch in den Kriechtunnel, während andere Blumen pflanzen und Baumscheiben zum Balancieren aufstellen. Einige Mädchen versorgen mit selbst gebackenen Kuchen. Die Kinder sind kaum zu bremsen. Nach getaner Arbeit wollen sie immer wieder neue Aufgaben übernehmen. Zu den Helfern gehören Bewohner von Wegenstedt, aber auch Menschen mit Handicap von der Lebenshilfe Altmark West GmbH.

Viel zu tun gibt es am Moor. Die Landschaft des Drömlings wird nachgebaut. Sven Oelze aus Hillersleben unterstützt spontan und arbeitet mit Hochdruck an einem Steg, der über den Moorpfad führt.

Aus dem Sägewerk Behnsdorf kommt eine gesponserte Eichenbohle, um eine weitere Balanziermöglichkeit zu schaffen. Alexander Philipp aus Trippigleben lenkt filigran den Bagger, wenn er zwischen den Bäumen manövriert, um alle Wünsche der Kinder Wirklichkeit werden zu lassen. Der Wegenstedter Claus Mitschke hatte alle Hebel in Gang gesetzt, damit das größte Projekt an diesem Tag realisiert werden kann, nämlich die Instandsetzung der 400-Meter-Bahn des Sportplatzes. Männer der Horst Herrmann GmbH aus Calvörde sind ebenfalls mit schwerer Technik in Aktion. „Thomas Lange und auch Martin Behrens hatten unermüdlich die Aktion vorbereitet. Sie haben dabei mehrfach Spontanität unter Beweis gestellt, damit der Tag ein Erfolg werden konnte“, sagt Ina Köhn vom Bürger- und Heimatverein und bedankt sich bei allen Beteiligten.

Mit der Kamera verfolgen Reporter Michael Wasian und sein Team vom MDR das Geschehen. „Der nächste Einsatz ist schon in Planung, um unsere Arbeiten abzuschließen. Pläne wurden mit den fleißigen Helfern der Lebenshilfe geschmiedet“, blickt Ina Köhn voraus.