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Indiepop Joel Jerome: Originelle Zitatsongs

Wer nach dem etwas anderen Singer-Songwriter sucht - bitte hier entlang: Joel Jerome gießt Slacker-Mentalität und Pop-Psychedelia in originelle Zitatsongs.

18.08.2017, 07:00

Berlin (dpa) - Es geht schon mal gut los - mit einer Coverversion: Joel Jerome, dieser bärtige Slacker-Typ aus Kalifornien, bastelt "Cosmic Dancer" von Marc Bolans T. Rex quasi originalgetreu als Glamrock-Hommage nach.

Auch danach bleibt der sympathische Mann aus Los Angeles auf "Cosmic Bear Jamboree" (eliterecords/Broken Silence) seinem Bausatz- und Zitatprinzip treu: Dreampop mit wabernden Keyboard-Melodien ("Complicated Man", "Yr Love Is Weird"), Sixties-Psychedelia mit viel Hall ("Don't You Ever Think I Cry"), klassischer US-Gitarrenrock mit dem einen oder anderen hübschen Solo ("Tell Me Things").

In den Texten hört man so manche Anklänge an den Konsum suchterzeugender Substanzen ("Alcohol", "I Was On Acid"). Und pfeifen tut Joel Jerome zwischendurch auch noch. Wer nun denkt, dass sich diese Indiepop-Mixtur ziemlich verrückt anhört (Kritiker nennen so etwas gern "verstrahlt") - der hat recht.

Man muss sich nur den Albumcover-Cartoon mit dem lächelnden Bären im Raumfahreranzug anschauen. Ja, dieser Songwriter ist ein ziemlich schräger Vogel und in seiner respektlos-humorvollen, grenzüberschreitenden Herangehensweise am ehesten mit originellen Zeitgenossen wie Mac DeMarco, Kurt Vile oder Beck zu vergleichen.

Aber auch britisch-amerikanische Einflüsse der Beatles (besonders von George Harrison), der Beach Boys und der Doors sind auf diesem liebevoll im Vintage-Stil produzierten Album herauszuhören. "Cosmic Bear Jamboree" macht Spaß und wird über 44 Minuten Spielzeit keine Sekunde langweilig.

Website Joel Jerome