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Gitarrenvirtuose Willkommen im Club: James Elkington

Ein Album wie ein Spaziergang durch eine sattgrün-verregnete englische Landschaft - das ist "Wintres Woma". James Elkington reiht sich mit seinem tollen Debüt in die Garde neuer Gitarrenvirtuosen ein.

19.07.2017, 05:00

Berlin (dpa) - Ryley Walker, Steve Gunn und William Tyler sind die drei derzeit bekanntesten Youngster, die Gitarrenmusik ohne großspuriges Gegniedel zu neuer Blüte führen. James Elkington gehört - wenn auch schon etwas älter - nun ebenfalls zu diesem erlesenen Club.

Die Vorbilder der Genannten sind teilweise schon lange tot, ihre Verdienste für das Fingerpicking, aber auch für überragendes Songwriting sind riesig: Nick Drake, John Martyn, Bert Jansch, John Fahey, Michael Chapman oder Richard Thompson. Mit "Wintres Woma" (Paradise Of Bachelors/Cargo) liefert Elkington im reiferen Debütanten-Alter von 46 Jahren ein hervorragendes Album ab, das in diesem Zusammenhang sehr gut bestehen kann.

Lediglich begleitet von Bass, Percussion, Geige und Cello, pendeln die elf Lieder zwischen traditionellem britischem Folk, Kammer-Pop, beschwingten Country-Sounds ("Grief Is Not Coming", "Sister Of Mine") und - vor allem in der zweiten Albumhälfte - einigen herrlichen Balladen. "Greatness Yet To Come" und "My Trade In Sun Tears" werden von wunderschönen Streicher-Arrangements gekrönt.

Der in Chicago lebende Brite Elkington hat schon mit Jeff Tweedy (Wilco) im Vater-Sohn-Projekt Tweedy, mit Brokeback, aber auch für die Altvorderen Thompson und Chapman gespielt. Ein geübter Sänger ist er nicht, doch sein Bariton klingt stets ausreichend kompetent und sehr angenehm. So ist "Wintres Woma" (ein altenglischer Begriff für "Der Klang des Winters") die Eintrittskarte in die erste Liga der Gitarren-Koryphäen.   

Website James Elkington