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#lauterwerden Virtuelles Charity-Festival sammelt für die Branche

Die Musikbranche leidet ganz besonders unter der Corona-Pandemie. Vor allem die Menschen hinter den Kulissen sind seit vielen Monaten so gut wie ohne Arbeit. Ihnen soll jetzt geholfen werden.

10.12.2020, 17:15
Frank Molter
Frank Molter dpa

Frankfurt/Hamburg (dpa) - Mit einem virtuellen und kostenlosen Charity-Konzert wollen zahlreiche Bands und Künstler an diesem Wochenende die Crews und Mitarbeiter in ihrer Branche unterstützen.

"Es geht vor allem um all die, die hinter der Bühne, hinter den Kulissen dafür sorgen, dass Kultur jeden Tag stattfinden kann", erklärte die Kasseler Folkpop-Band Milky Chance.

Beim #lauterwerden-Festival (12./13. Dezember) sind Stars wie Die Fantastischen Vier, Joy Denalane, Milky Chance, Peter Maffay, TheBossHoss, Johannes Oerding, Lea und Rea Garvey dabei. Sie alle treten ohne Gage zugunsten der Menschen hinter den Kulissen auf. Spenden kann man ab sofort unter "Crewnation.org".

Die Crews seien unverschuldet in Not geraten, sagte Popsänger Adel Tawil dazu. "Ich hoffe natürlich, dass die Menschen da draußen viel, viel Geld spenden." Die Telekom als Partner des Festivals gab bereits 250.000 Euro und hofft am Ende auf einen siebenstelligen Ertrag.

Die Live-Branche leidet besonders unter den Corona-Beschränkungen. Nicht nur die Musiker, auch die Leute hinter den Kulissen sind betroffen, ob Tontechniker, Bühnenbauer, Caterer, Beleuchter oder Busfahrer. "All die Menschen, die Konzerte und Festivals überhaupt erst möglich machen, können ihrer Arbeit seit Monaten nicht nachgehen", sagte Andre Lieberberg vom Veranstalter Live Nation.

Rocksänger Peter Maffay ergänzte: "Wenn diese Branche in Bedrängnis gerät - und das tut sie seit acht Monaten in drastischer Form -, dann bricht möglicherweise der Unterbau für uns zu spielen weg." Dieses Festival sei ein wichtiges Signal - auch an die Politik. So gebe es beim Verteilmechanismus der finanziellen Hilfen und der Verteilgeschwindigkeit noch immer Defizite.

Das Festival wird in Hamburg aufgezeichnet, der Livestream wird bei MagentaMusik 360 und MagentaTV übertragen. Dabei wird auch die sogenannte Mixed Reality eingesetzt, bei der die Künstler zwar live auf der Bühne spielen, der Hintergrund aber komplett digital und nur für sie erstellt wird.

© dpa-infocom, dpa:201210-99-646183/3

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