1700 Eisenbahner an Warnstreiks beteiligt Behinderungen im Bahnverkehr

27.10.2010, 04:16

Magdeburg/Halle (dapd). Die Warnstreiks bei der Deutschen Bahn und privaten Bahnunternehmen haben am Dienstag den Zugverkehr in mehreren Bundesländern massiv behindert. Nach Angaben der Bahngewerkschaften Transnet und GDBA beteiligten sich rund 1700 Eisenbahner an den Aktionen, die in Sachsen-Anhalt gestern Morgen beendet wurden. Die Gewerkschaften wollten mit den Aktionen Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen um einen Branchentarifvertrag für den Schienenpersonen-Nahverkehr ausüben.

In Sachsen-Anhalt hatten zwischen 4.00 und 7.00 Uhr Beschäftigte Stellwerke in Magdeburg, Sandersleben und Halberstadt bestreikt. Es kam zu Störungen im Regionalverkehr. Aber auch Mitarbeiter der Stellwerke in Sangerhausen, Merseburg und Halle befanden sich im Ausstand. In Halle streikte nach Gewerkschaftsangaben auch Werkstatt- und Fahrpersonal. Dadurch gab es Behinderungen im Fern- und Nahverkehr.

Trotz des Endes des Warnstreiks am Morgen mussten Reisende in Sachsen-Anhalt im Laufe des Tages noch Behinderungen im Regionalverkehr in Kauf nehmen. Betroffen waren unter anderem Verbindungen zwischen Halle und Hannover, Halle und Magdeburg, Magdeburg und Erfurt sowie Halle und Kassel. Auf verschiedenen Strecken setzte die Bahn Busse ein.

"Die Eisenbahner haben eindrucksvoll deutlich gemacht, dass sie Lohn- und Sozialdumping auf der Schiene verhindern wollen", erklärten die Vorsitzenden von Transnet und GDBA, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel. Es seien "deutliche Signale" an die Arbeitgeberseite gesandt worden. "Wir hoffen, dass man diese Signale verstanden hat", erklärten die beiden Gewerkschafter. Sollte dies nicht der Fall sein, würden "die Aktionen fortgesetzt". Die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn werden am Freitag fortgesetzt, ein Termin für weitere Gespräche mit den Privatbahnen steht noch aus.

Die Bahn empfahl Reisenden, sich vor der Fahrt über die Auswirkungen des Streiks unter der kostenlosen Nummer 08000/996633 zu informieren. Fahrgäste, die wegen streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen ihre Reise nicht antreten konnten, hatten laut Bahn die Möglichkeit, ihre Fahrkarte kostenlos umzutauschen oder erstatten zu lassen.