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Neues Qualifizierungsprogramm richtet sich direkt an Arbeitnehmer / Etat von drei Millionen Euro Land gibt Geld für persönliche Weiterbildung

Das Land Sachsen-Anhalt startet eine neue Weiterbildungskampagne. Das
Besondere: Sie wendet sich nicht an Unternehmen, die Mitarbeiter
qualifizieren möchten, sondern an Betroffene selbst.

Von Torsten Scheer 22.01.2014, 01:29

Magdeburg l "Das Programm richtet sich an diejenigen, die sich selbst um ihre Weiterbildung kümmern und organisieren", sagte Sachsen-Anhalts Arbeitsminister Norbert Bischoff (SPD) am Dienstag in Magdeburg. "Die Beschäftigten wissen, dass ihre einmal erlangte Ausbildung nicht für ein ganzes Arbeitsleben reicht. Unser neues Programm versteht sich als Ergänzung zu betrieblicher Weiterbildung", fügte er hinzu.

Adressaten können sein: ältere Arbeitnehmer, Leiharbeiter, Alleinerziehende, Berufsrückkehrer nach familienbedingter Auszeit oder Teilzeitbeschäftigte. Die Weiterbildungsmaßnahme muss beruflich veranlasst sein und die Begründung plausibel erscheinen. Als Beispiel führte Bischoff einen Arbeitnehmer an, der in einem exportorientierten Betrieb arbeitet und Spanisch lernen möchte.

Das Land übernimmt mit Hilfe des Europäischen Sozialfonds (ESF) bis zu 90 Prozent der individuellen Weiterbildungskosten. Insgesamt stehen für das Programm "Ich mach\' mehr aus mir" drei Millionen Euro zur Verfügung - Geld, das unter anderem aus anderen Programmen der beruflichen Weiterbildung kommt und bisher nicht verbraucht worden ist. Mit der Summe könnten zunächst 1000 Beschäftigte unterstützt werden, sagte Bischoff. Das Programm läuft bis Mitte nächsten Jahres. Für die Werbung unter anderem auf Großplakaten sind rund 100000 Euro eingeplant.

Zu den geförderten Qualifizierungen gehören neben Fremdsprachen-Kursen auch PC-Lehrgänge beispielsweise an Volkshochschulen sowie Studiengänge zur Erlangung von Führungsqualifikationen. Neben den reinen Kurskosten können auch anfallende zusätzliche Kosten für die Kinderbetreuung oder Auslagen für Fahrt- oder Übernachtungskosten in Rechnung gestellt werden, machte Bischoff deutlich.

Konkret unterstützt werden Weiterbildungen mit Kosten ab 1000 Euro. Bis zu 90 Prozent der Kosten übernimmt das Land, wenn der Beschäftigte ein Bruttogehalt unter 1500 Euro bezieht.

Beträgt das monatliche Bruttogehalt maximal 2500 Euro, trägt das Land 80 Prozent der Weiterbildungskosten.

Für Berufstätige mit höherem Einkommen bis zu 4350 Euro brutto werden 60 Prozent der Weiterbildungskosten übernommen.

Beschäftigte, die 45 Jahre und älter sind, bekommen 80 Prozent der Weiterbildungskosten erstattet, wenn sie ein Bruttogehalt von bis zu 4350 Euro haben.

Die Maßnahmen dürfen nur bis zum 30.6.2015 dauern. Die Förderung etwa von Teilabschlüssen länger laufender Vorhaben ist nicht möglich.

Laut Bischoff hat es bisher mehr als 150 Anfragen gegeben, 35 Förderanträge würden bereits bearbeitet.