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Bruttoinlandsprodukt 2014 gewachsen Kauffreudige kurbeln Wirtschaft an

16.01.2015, 01:03

Berlin (dpa) l Die Verbraucher haben Deutschland mit ihrer Konsumfreude das stärkste Wachstum seit Jahren beschert. Unter dem Strich legte die größte Volkswirtschaft Europas im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent zu. Mit der Rekordbeschäftigung, extrem niedrigen Ölpreisen und spürbaren Lohnerhöhungen im Rücken trugen allein die Konsumenten mehr als die Hälfte dazu bei. Dies berichtete das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Berlin. Für 2015 wird deswegen weiter spürbares Wachstum erwartet.

Die gute Konjunktur lässt auch die Steuereinnahmen sprudeln, so dass Finanzminister Wolfgang Schäuble für den Bund schon 2014 ohne neue Schulden auskommen konnte. Zählt man Länder, Gemeinden und Sozialkassen dazu, hat der deutsche Staat im vergangenen Jahr einen Überschuss von fast 12 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das sind 0,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), nach einem Plus von bereits 0,1 Prozent in den beiden Vorjahren. Damit hält Deutschland souverän die Stabilitätsregeln der EU ein, die sogar neue Schulden in Höhe von drei Prozent vom BIP tolerieren.

Das Wachstum 2014 liegt am oberen Rand der Erwartungen - und deutlich über den extrem niedrigen Werten der Vorjahre: 2012 hatte die deutsche Wirtschaft lediglich 0,4 Prozent, 2013 sogar nur 0,1 Prozent zulegen können. Auch damals schon hatten sich die privaten Konsumausgaben als entscheidende Stütze erwiesen. Anders als noch im Vorjahr trugen aber auch die Investitionen und der Außenhandel zum Wirtschaftswachstum bei, wie die Statistiker berichteten.

Der Präsident der Statistikbehörde, Roderich Egeler, attestierte der größten Volkswirtschaft Europas eine solide Verfassung. "Offensichtlich konnte sich die deutsche Wirtschaft in einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld behaupten und dabei vor allem von einer starken Binnennachfrage profitieren."

Danach sah es im Jahresverlauf nicht immer aus. Zwar war die Wirtschaft fulminant in das Jahr 2014 gestartet, aber zur Jahresmitte in eine Schwächephase geraten und nur knapp an einer kleinen Rezession vorbeigeschrammt. Zum Jahresende hin besserte sich die Konjunktur wieder: In einer ersten Schätzung gehen die Statistiker davon aus, dass das BIP im Schlussvierteljahr verglichen mit dem Vorquartal um rund ein Viertel Prozent zulegen konnte.