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Gewerkschaft spricht von Nachholbedarf und Neuinvestitionen vor allem im Fahrzeugbau IG Metall rechnet mit Zehntausenden neuen Arbeitsplätzen

27.12.2011, 04:22

Stuttgart (dpa) l In der Metall- und Elektroindustrie werden nach Einschätzung der IG Metall auch im nächsten Jahr mehrere zehntausend neue Arbeitsplätze geschaffen. "Bundesweit gehen wir von einem Beschäftigungswachstum von bis zu 1,5 Prozent aus", sagte Baden-Württembergs Bezirksleiter Jörg Hofmann der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Im laufenden Jahr legt die Zahl der Beschäftigten in dem wichtigen Industriezweig um voraussichtlich 177000 auf gut 3,6 Millionen zu.

In Baden-Württemberg mit seinen zahlreichen Maschinenbauern sowie einer starken Auto- und Zuliefererindustrie rechnet Hofmann mit einem Beschäftigungsplus von etwa zwei Prozent. "Realistisch ist für das nächste Jahr ein Zuwachs von etwa 16000 auf rund 816000 Beschäftigte." Im laufenden Jahr wurden nach Einschätzung des Bezirksleiters in den Betrieben etwa 30000 Beschäftigte neu eingestellt, die Zahl steigt damit auf rund 800000. Zum Vergleich: Im Boomjahr 2008 waren es rund 840000 Mitarbeiter. "Es gibt in der Branche einen Nachholbedarf und auch Neuinvestitionen gerade im Fahrzeugbau", sagte Hofmann. "Erfahrungsgemäß läuft die Entwicklung bei der Beschäftigung immer etwa ein halbes Jahr hinter der Auftragsentwicklung her." 2011 hatten sich die Orderbücher der Unternehmen rasant gefüllt, in den letzten Monaten schwächte sich dieser Trend auf einem nach wie vor sehr hohen Niveau ab.

"Die Entwicklung in der Metall- und Elektroindustrie ist stabil, aber 2012 nicht mehr mit den Zuwachsraten des Jahres 2011", sagte der Gewerkschafter. "Im Moment sind die Premiumfahrzeug-Hersteller besonders stark unterwegs, auch im Werkzeugmaschinenbau läuft es gut. Dort gibt es auch noch keine Eintrübung bei den Auftragseingängen." In den ersten zehn Monaten 2011 habe das Umsatzwachstum in der gesamten Branche in Deutschland bei 15,5 Prozent gelegen, beim Auftragseingang gab es ein Plus von gut 14 Prozent.

"Das Wachstum wird ungefähr zur Hälfte durch höhere Produktivität und zur Hälfte durch ein höheres Arbeitsvolumen getragen", sagte Hofmann. Die Arbeitszeitkonten, die nach der Krise bei vielen Unternehmen tief im Minus waren, seien in vielen Betrieben mittlerweile wieder gut gefüllt.

"In 2012 wird der Umsatz der Metall- und Elektrobranche in Deutschland 2,5 bis 3,5 Prozent zulegen", sagte Hofmann. "Die Treiber werden weiter vor allem Osteuropa, China, Indien und Brasilien sein."