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Von der feierlichen Eröffnung einer zufälligen Ausstellung Vietnamesische Kunst wird in der Burger Oberkirche gezeigt

Von Roland Stauf 03.07.2013, 03:21

Burg l Am Sonntagabend wurde in der Kirche Unser Lieben Frauen eine Ausstellung vietnamesischer Gemälde und Keramiken eröffnet. Das ist der nüchterne Fakt. Am Sonntag war noch Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern. Und in Burg wird eine Ausstellung eröffnet? Das muss besondere Gründe haben. Pfarrer Peter Gümbel und die Initiatoren Jana Kaufmann-Päschel und Fabian Borghardt erklärten den zahlreichen Besuchern den Zufall, der sie mit den beiden Künstlern zusammenführte. Cao Van Ban, Kunstdozent an der Uni in Hanoi, hatte eine Ausstellung in Paris und war, weil es ja in der Nähe ist, zu Besuch bei seinem Bruder, Cao Van Phuong, in Burg. Auch dieser ist wie sein Bruder ein bildender Künstler, er studierte in Hanoi und Moskau und betreibt in der Schartauer Straße einen asiatischen Imbiss. Da Cao Van Ban sozusagen auf der Durchreise ist, war Eile geboten. So holten Jana Kaufmann-Päschel und Fabian Borghardt Peter Gümbel ins Boot und organisierten in Windeseile die Ausstellung. Eine Kirche ist schließlich ein geeigneter Raum. Die größeren weiblichen Mitglieder der Familie Gümbel musizierten zusammen mit Cornelia Frenkel, und die vietnamesischstämmigen Mitbürger aus der Region zwischen Potsdam und dem Harz brachten auch zwei Musiker mit, so dass es zu einer vielfältigen Begegnung asiatischer und europäischer Kultur kam, die besonders herzlich, besonders schön und dank der vietnamesischen Fingerfood-Gaben auch noch besonders lecker war. Hervorzuheben ist, dass Cao Van Ban nach dem Ende der Ausstellung eines seiner Gemälde der Kirche überlassen wird, damit sie es zu Geld machen kann, um den Flutopfern zu helfen. Nach der festlichen Eröffnung der hochinteressanten Ausstellung gab es beim Betrachten der Bilder angeregte Gespräche. Toll, dass so etwas in Burg zu sehen ist. Doch wirft die Ausstellung auch Fragen auf. Zum Beispiel die, warum hochqualifizierte Zuwanderer in Deutschland nicht in ihrem Beruf arbeiten können, während Politik und Wirtschaft sie händeringend ins Land bitten wollen. Die Ausstellung ist noch zwei Wochen werktags von 15 bis 17 Uhr zu besichtigen, samstags von 10 bis 12 Uhr.