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  7. Pietzpuhler beklagt sich: "Wir wollten den Ausbau der Straße gar nicht haben"

Nur eine handvoll Anwohner teilen sich die Ausbaukosten für den zweiten Bauabschnitt Pietzpuhler beklagt sich: "Wir wollten den Ausbau der Straße gar nicht haben"

Von Thomas Höfs 05.12.2013, 02:06

In Pietzpuhl wurde der Stegelitzer Weg ausgebaut. Anlieger Reiner Meier fühlt sich von der Gemeinde übervorteilt. Er wollte den Ausbau nicht, sagt er. Denn ein Teil der Kosten werde er nun aufgebrummt bekommen.

Pietzpuhl l Eigentlich ist Reiner Meier sehr oft zu Hause. Aber die Eröffnung des Teilabschnittes des Stegelitzer Weges hat er nicht bemerkt. "Ich weiß nicht, wann die das gemacht haben", sagt er. Nur aus der Volksstimme hat er erfahren, dass der Weg nun freigegeben ist.

Das war am vergangenen Freitag. Seit diesem Tag beschäftigt den Rentner vor allem eine Frage: Wie viel muss ich bezahlen? "Wir wollten den Ausbau der Straße gar nicht haben", sagt er. Seine Nachbarn hätten die Befestigung des Weges nicht gefordert, erinnert er sich.

"Wir wurden erst eingeladen, als die Planungen schon fertig waren", weiß er noch. Ihm sei vorgestellt worden, wie das Teilstück einmal aussehen solle. Der Teil des Stegelitzer Weges sei glatt gewesen. Eine Art Bitumen habe es auf dem Boden gegeben, schildert er. "Es wäre vielleicht auch schön gewesen, wenn die fünf Anwohner der Straße, die sie später bezahlen sollen, zur Eröffnung eingeladen worden wären", wundert sich Reiner Meier über die Eröffnung ohne die Anwohner. Vor allem aber treibt ihn um, dass er demnächst einen Bescheid über die Ausbaukosten zu erwarten hat. Mit rund 70 000 Euro gibt die Gemeinde Möser die Baukosten für 113 Meter an. Die Hälfte davon habe die Kommune als Förderung erhalten. "Ich habe schon mal nachgefragt im Amt, welche Forderung auf mich zukommt", sagt Reiner Meier. Von rund 4000 Euro habe die Mitarbeiterin gesprochen, erzählt er.

Dabei brauche er das Stück Straße eigentlich nicht. Sein Grundstück erreicht er über den bereits zuvor ausgebauten Teil der Straße. "Dafür habe ich schon bezahlt", versichert er. Er bekomme nur eine kleine Rente und sorge sich nun, dass die Gemeinde sehr viel Geld von ihm haben wolle, erzählt er.

"Am meisten stört mich aber, dass so getan wird, als seien alle Anlieger für den Ausbau gewesen", empört er sich. Das sei nicht so, versichert er. Auch seine Nachbarn wären nicht glücklich mit dem Straßenbau und den damit verbundenen Kosten, habe er erfahren. Widerspruch gegen den Ausbau des zweiten Bauabschnittes habe es nicht gegeben, sagt Hartmut Dehne. Dem Chef des Bauamtes seien die Aussagen der Anwohner nicht bekannt, meint er. Er sei bei der Einwohnerversammlung auch nicht dabei gewesen. Die Mitarbeiter, die die Veranstaltung durchgeführt haben,hätten aber nichts berichtet, sagt er.

Aber der Chef der Möseraner Baubehörde beruhigt, was die Möglichkeiten der Zahlung betrifft. Da finde die Gemeinde einen Weg, wenn die Bürger kaum über Einkommen verfügen.

Ratenzahlungen, versichert Reiner Meier, seien ihm schon angeboten worden. "Wovon soll ich denn noch eine Rate zahlen", fragt er. Seine Rente bewege sich schon weit unter dem Existenzminimum. Er müsse jeden Euro dreimal umdrehen, bevor er ihn ausgeben könne, schildert er. Am Monatsende bleibe da einfach nichts mehr übrig für eine Rate an die Gemeinde.